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Der Anreiz zum Stromsparen soll gestärkt werden
Aus Tagesschau vom 11.12.2022.
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Anreizsystem zum Sparen Wer Energie spart, soll dafür belohnt werden

Politik und Wirtschaft wollen Anreizsysteme im Energiebereich. So sollen Bevölkerung und Wirtschaft mehr sparen.

Wie viel Geld müsste man Ihnen bezahlen, damit Sie ihre Wohnung nur noch auf 18 Grad heizen? Ähnliche Fragen könnten bald auf die Bevölkerung zukommen. Denn um eine Energie-Mangellage zu verhindern, wird derzeit auch ein Anreizsystem diskutiert. Wer viel Energie verbraucht, zahlt mehr, wer wenig Energie verbraucht, wird belohnt.

Man muss gezielt Effizienz- und Sparanreize setzen.
Autor: Damian Müller Ständerat FDP/LU

Der Luzerner FDP-Ständerat Damian Müller fordert so ein Anreizsystem fürs Strom sparen: «Wir haben heute das Problem, dass auch in den Privathaushalten zu viel Strom verbraucht wird», sagt Müller gegenüber SRF, «und deshalb muss man gezielt Effizienz- und Sparanreize setzen.» Müller will den Vorschlag im Januar in der ständerätlichen Kommission lancieren.

Sparbemühungen auch in der Wirtschaft

Ähnliche Ideen werden in der Wirtschaft bereits diskutiert. Denn den Unternehmen in der Schweiz machen steigende Preise für Strom und fossile Energieträger zu schaffen. Und eine Mangellage oder sogar eine Teilabschaltung wollen Verantwortliche in der Wirtschaft unbedingt verhindern.

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Aus dem Archiv: Teilabschaltungen bei Strommangel als letzte Massnahme
Aus 10 vor 10 vom 24.11.2022.
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Das Anreizsystem in der Wirtschaft könnte etwa mittels Auktionen umgesetzt werden. «Das heisst, dass man eine Ausschreibung macht: Viele können anbieten, zu welchem Preis sie bereit wären, Strom einzusparen. Und am Ende nimmt man die billigsten», sagt Léonore Hälg von der Schweizerischen Energiestiftung.

Auch der Industrieverband Swissmem wäre mit einer solchen Lösung einverstanden. Anreizsysteme sollten auf jeden Fall geprüft werden, ist Verbandsdirektor Stefan Brupbacher überzeugt: «Nur so können wir einen Beitrag dazu leisten, die Kontingentierung oder die Stromabschaltung zu verhindern. Denn das wäre ein Desaster.»

Kritik am Notfallplan

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Der Notfallplan des Bundesrates, der im Falle einer Energiemangellage eintreten würde, hat für Kritik von diversen Seiten geführt, etwa vonseiten der Kantone. Die Konferenz der kantonalen Justiz- und Polizeidirektoren geht gemäss «NZZ» davon aus, dass weder für die Kontrolle, noch für die Sanktionierung, Kapazitäten vorhanden sind. Der Mieterinnen- und Mieterverband hält die Idee von lediglich 18 Grad in Innenräumen für vulnerable Gruppen für unzumutbar. Die Vernehmlassung, in der Interessenverbände ihre Bedenken zum Ausdruck bringen können, endet am Montag, 12. Dezember 2022.

Schrittweise Verschärfung
Der Notfallplan sieht mehrere Eskalationsstufen vor: Zuerst würde die Regierung dringliche Sparappelle an alle Stromverbraucher richten. In weiteren Eskalationsschritten gäbe es Komforteinschränkungen wie etwa ein Verbot von Objektbeleuchtungen bis hin zu einschneidenden Massnahmen wie Betriebsschliessungen. Netzabschaltungen sind nur als letztmögliche Massnahme – als Ultima Ratio – vorgesehen.

Kritisch sehen viele Verbände und Kantone den Notfallplan des Bundesrats. Dieser sieht verschiedene Massnahmen vor, welche in einer Notlage in Eskalationsstufen eingeführt würden. Er steht kurz vor Ende der Vernehmlassung.

Spitäler stehen Belohnungen skeptisch gegenüber

Zu den Energie-Grossverbrauchern der Schweiz gehören auch Spitäler und Kliniken. Energie zu sparen sei dort nur im Kleinen möglich, sagt Anne Bütikofer, die Direktorin des Spitalverbands H+: «Eine Belohnung von Stromsparbemühungen macht in den Spitälern nicht viel Sinn.» Schon jetzt würde versucht, wo immer es möglich sei, Energie zu sparen. Doch an erster Stelle stünde die Versorgung der Patientinnen und Patienten.

SRF 1, Tagesschau, 11.12.2022, 19.30 Uhr

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