Im thurgauischen Eschlikon gehen seit gestern auch drei ukrainische Flüchtlingskinder zur Schule. Die geflüchtete Familie hat in der Gemeinde bei Verwandten Unterschlupf gefunden. Die Schule in Eschlikon hatte letzte Woche drei Tage Zeit, um sich auf die neuen Schüler aus dem Kriegsgebiet vorzubereiten, erzählt Schulleiter Thomas Minder. «Es ging darum, die Familie willkommen zu heissen, ein Aufnahmegespräch zu machen, alles vorzubereiten innerhalb der Klasse und auch die Klasse darauf vorzubereiten.» Ausserdem wurden für die Kinder spezielle Deutschkurse organisiert.
Ich denke, Kinder aus der Ukraine, die bei uns zur Schule gehen, werden bei uns in den bestehenden Klassen sehr wohlwollend aufgenommen.
Kinder haben sehr viel Mitgefühl
Schulleiter Minder stellt fest, dass viele Schweizer Schülerinnen und Schüler mit viel Mitgefühl auf die Situation in der Ukraine reagieren. «Es gibt viele Kinder, die möchten helfen, Spenden sammeln, damit Geld vorhanden ist, um den Kindern dort zu helfen. Ich denke, Kinder aus der Ukraine, die bei uns zur Schule gehen, werden bei uns sehr wohlwollend in den bestehenden Klassen aufgenommen.»
Ganz wichtig sei, dass die geflüchteten Kinder ohne Angst den Unterricht besuchen können. Erfahrungen haben die Schweizer Schulen bereits vor ein paar Jahren gesammelt, als viele Flüchtlingskinder aus Syrien kamen, sagt Thomas Minder, der auch den Verband der Schweizer Schulleiterinnen und Schulleiter präsidiert. «Wenn viele Kinder kommen, geht es darum, dass man eine Integrationsklasse eröffnet. Wenn es weniger sind, integriert man sie in den Klassen. Vor einigen Jahren ist dies schon so gelaufen, mit den Kindern aus Syrien.»
Solidarität unter den Gemeinden
Allerdings gibt es jetzt eine spezielle Herausforderung, denn ukrainische Flüchtlinge können sich frei im Schengen-Raum bewegen und sie können selber direkt in Schweizer Dörfer und Städte einreisen, ohne sich vorher in einem Asylzentrum melden zu müssen. Deshalb fordert Minder Solidarität unter Schweizer Gemeinden und Kantonen. Jene Gemeinden, die sich um mehr Flüchtlingskinder kümmern müssten, sollten finanziell unterstützt werden.