Es wird heiss in den kommenden Tagen. Sehr heiss. Über Zentraleuropa hat sich ein Hochdruckgebiet festgesetzt. Mittendrin: die Schweiz. Der Bund warnt darum für weite Teile der Schweiz von einer möglichen Hitzegefahr der Stufe 3.
Gleich drei Grossveranstaltungen mit Hunderttausenden Besucherinnen und Besuchern stehen an. Die Organisatoren reagieren unterschiedlich auf die angekündigte Hitze.
Badenfahrt: 270 Stände, aber kein Gratiswasser
Es ist eines der grössten Volksfeste der Schweiz. Während zehn Tagen (18. bis 27. August) verwandelt sich die Aargauer Stadt Baden in ein Festzelt. An den Wochenenden geht es um 11, während der Woche jeweils ab 18 Uhr los.
«Wir sind hitzeerprobt», sagt OK-Präsident Oliver Eglin. Aus diesem Grund habe das OK für dieses Jahr auch keine zusätzlichen Vorkehrungen getroffen – anders als beim Züri Fäscht, wo die Verantwortlichen 600 zusätzliche Trinkwasserhähne aufstellen liessen, wie der «Tages Anzeiger» berichtet hatte. In der dicht bebauten Altstadt Badens fehle dafür der Platz, meint Eglin. Zudem sei die Topografie eine andere: «Baden bietet deutlich mehr Schatten als Zürich. Es hat viele Bäume.»
An 270 Essens- und Getränkeständen kann man sich verpflegen. Zudem stünden viele öffentliche Brunnen zur Verfügung. Über das Festgelände verteilt hat es fünf Sanitätsposten, die auf dem Festplan und in der Badenfahrt-App einsehbar sind. An diesen gibt es kostenlos Wasser.
Badenfahrt (18. bis 27. August)
Eine Auswirkung könnte die Hitze aber haben: Man kläre derzeit ab, ob man die geplanten Umzüge mit Tieren (u. a. Kutschenfahrten) wirklich durchführen wolle, so Oliver Eglin.
Openair Gampel: Schneekanone soll Abkühlung bringen
Seit Donnerstag wird es in den Walliser Bergen wieder laut. Während es am ersten Tag des Openairs noch nicht sonderlich heiss war, sind in den nächsten Tagen Höchsttemperaturen von 33 Grad angesagt. «Es ist regelmässig heiss bei uns am Festival», sagt Medienchef Olivier Imboden. Das grosse Festival- und Campinggelände biete an verschiedenen Stellen Schutz vor der Hitze. «Wir sind grosszügig. Bringt jemand neben seinem Zelt noch einen Pavillon für den Sonnenschutz, braucht es dafür kein zusätzliches Depot.» Die Feuerwehr habe in der Vergangenheit auch schon mitgebrachte Planschbecken mit Wasser gefüllt.
Auf dem ganzen Festivalgelände sind Wasserspender aufgestellt. Zudem gibt es zwei Schattenzelte. Ein zentraler Sanitätsposten koordiniert mobile Trupps, die die medizinische Versorgung sicherstellen.
Für Abkühlung soll eine Schneekanone sorgen, die neben der Haupttribüne steht. «Würden wir einfach mit Schläuchen Wasser sprühen, hätten wir schnell ein Problem mit den Böden», erklärt Sicherheitschef Damian Schnydrig die Vorzüge dieser Lösung. Heuer würden die Organisatoren zudem erstmals den gesamten Wasserverbrauch des Festivals messen.
Zürich Openair: Zusätzliche Sitzplätze und Gratiswasser
Am Dienstag geht es los mit der 11. Ausgabe des Zürich Openair (22. bis 26. August). 34 Grad soll es am Festivalstandort in Glattbrugg dann werden. Man sei vorbereitet, erklärt die Medienverantwortliche Anita Spahni. Auch bei früheren Ausgaben sei es schon heiss gewesen. «Für dieses Jahr haben wir zusätzliche Schattenbereiche geschaffen, um den Besucherinnen Schutz vor der Sonne zu bieten, inklusive zahlreicher Sitzbereiche, um sich auszuruhen.»
Wie beim Openair Gampel stehen auch in Zürich zahlreiche Sanitäranlagen zur Verfügung, an denen die Besucherinnen und Besucher Trinkwasser beziehen können.