Das Wichtigste in Kürze
- Das Briefpostvolumen ist in den letzten zehn Jahren um einen Drittel zurückgegangen.
- Die Post sucht daher nach alternativen Aufgabenbereichen für die Pöstlerinnen und Pöstler.
- Die neuen Aufgaben sind vielseitig. Sie reichen von Gemüsetransport bis hin zum Einsammeln von Altpapier.
Die Post sucht nach neuen Beschäftigungsmöglichkeiten für die 12’000 Pöstlerinnern und Pöstler. In den letzten zehn Jahren wurde der Personalbestand zwar bereits um 4500 Personen reduziert.
Grundsätzlich bleiben die Fixkosten gleich. Egal ob man zehn Briefe oder nur einen Brief transportiert.
Einen gewissen Minimalpersonalbestand braucht das Unternehmen aber, da es einen Grundversorgungsauftrag hat. «Grundsätzlich bleiben die Fixkosten gleich. Egal ob man zehn Briefe oder nur einen Brief transportiert; wir müssen an den Briefkasten», sagt Postsprecherin Lea Wertheimer. Die Post versucht deshalb, ihre Briefträger besser auszulasten.
Gemüse statt Briefe im Anhänger
Die Post setzt dabei auf andere Dienstleistungen. Pöstler Marco Soltermann lädt beispielsweise jeden Freitagmorgen Gemüse, Früchte, Brot und Eier in seinen Anhänger. «Der Landwirt bereitet die Ware auf und bringt sie zu uns – und wir liefern sie dann aus», erklärt Soltermann. Seit 18 Jahren verteilt er in Solothurn die Post – und nun eben auch Eier, Gemüse und Früchte.
Von Altpapier bis Stromzähler
Die Post macht in der ganzen Schweiz verschiedene Versuche, um die Briefträger zu beschäftigen, sagt Postsprecherin Wertheimer: «Im Bündnerland sammeln wir Altpapier ein, oder wir lesen die Stromzähler ab – wie in der Region Basel und im Tessin.» In Grenchen holen die Postboten übriggebliebene Lebensmittel ab.
Während ältere Pöstler mit diesen neuen Aufgaben teilweise Mühe bekunden, sieht es Soltermann positiv: «Ich finde es gut, und grösstenteils kommt das bei den Leuten auch gut an. Das hilft uns, den Rückgang des Sendungsvolumens auszugleichen. So können wir auch die 100-Prozent-Stellen erhalten.»
So können wir die 100-Prozent-Stellen erhalten.
Immerhin ist man bei der Schweizerischen Post noch nicht so weit wie in Finnland. Denn dort müssen die Pöstlerinnen und Pöstler neben dem Austragen der Post nämlich hin und wieder zusätzlich den Rasen der Postkunden mähen.