Worum geht es? Zurzeit haben rund 60'000 aus der Ukraine geflohene Menschen in der Schweiz den Schutzstatus S. Das heisst, sie können hier arbeiten, zur Schule gehen. Laut der zuständigen Bundesrätin Karin Keller-Sutter haben inzwischen elf Prozent der Betroffenen im erwerbsfähigen Alter eine Arbeit gefunden. Sie hat heute darüber informiert, wie gut sie sich bisher in den Arbeitsmarkt integriert haben.
In welchen Berufen arbeiten sie? Die meisten von ihnen haben Jobs in Restaurants oder Hotels gefunden. An zweiter Stelle kommen Informatikberufe. Weitere Branchen, die derzeit auch auf Flüchtlinge setzen, sind die Landwirtschaft und die Schulen – da sind Ukrainerinnen besonders gefragt, auch für die Integration der geflüchteten Kinder.
Wird der Status verlängert? Der Schutzstatus S ist auf ein Jahr beschränkt. Er läuft erstmals in sechs Monaten ab. Er kann allerdings verlängert werden. Ob er effektiv verlängert wird, ist nicht nur für die Geflüchteten sehr wichtig. Auch die Arbeitgeber möchten gewisse Garantien, dass eine Ukrainerin auch eine gewisse Mindestzeit in der Schweiz bleiben kann, wenn sie einen Arbeitsvertrag unterschreibt.
«Es ist die Frage – und das ist auch das Problem bei der Integration», sagt SRF-Bundeshausredaktor Dominik Meier. «Einerseits will man ja, dass die Ukrainerinnen in der Schweiz arbeiten, andererseits sagt der Status S klar, dass diese Menschen baldmöglichst zurückmüssen.»
Was sagt Keller-Sutter dazu? Sie hat heute klargemacht, dass sich die Schweiz in dem Punkt voll nach der EU richtet. Wenn die EU diesen Schutzstatus aufhebt, dann zieht die Schweiz mit. «Keller-Sutter hofft, dass es da Klarheit gibt bis Ende Jahr. Und sie sagt, was ja beim Blick aufs Kriegsgeschehen wenig überrascht: Die Wahrscheinlichkeit, dass die EU die Aufnahme verlängere, sei, Zitat Bundesrätin, ‹schon gegeben›», erklärt Meier.
Die Wahrscheinlichkeit, dass die EU die Aufnahme verlängere, sei, Zitat Bundesrätin, ‹schon gegeben›.
Was geschieht bei der Aufhebung? In dem Punkt war die Bundesrätin heute vage. «Sie sprach von ‹pragmatischen Lösungen›, die man dann suchen müsse», so Meier. Am Zug ist eine Arbeitsgruppe aus Bund, Kantonen sowie Gewerkschaften und Wirtschaftsverbänden.«Eine Idee, die kursiert, ist, dass besonders qualifizierte Ukrainerinnen bleiben könnten.» Die Schweiz würde demnach bestehende Kontingente für Arbeitskräfte von ausserhalb der EU aufstocken, und dies speziell für Ukrainerinnen, die die Wirtschaft ganz besonders braucht. Solche Überlegungen seien im Moment im Gang bei der Bundesverwaltung.