- Für den Untersee (TG), der Teil des Bodensees ist, gilt seit 11 Uhr die höchste der fünf Hochwassergefahrenstufen.
- Die starken Regenfälle sorgten dafür, dass der Pegel des Bodensees in den letzten Tagen und Wochen stark gestiegen ist.
- Der Obersee bleibt mit Gefahrenstufe 4 (grosse Gefahr), der Seeausfluss mit Gefahrenstufe 3 (erhebliche Gefahr) bewarnt.
- Der Wasserstand am Bodensee wird weiter ansteigen.
Seit 11 Uhr gilt für den Untersee die höchste Gefahrenstufe 5 für Hochwasser. Das gibt das Bundesamt für Umwelt auf ihrem Naturgefahrenportal bekannt. Per Definition bedeutet dies: Es besteht eine sehr grosse Gefahr für Überschwemmungen von Dörfern, Bahnlinien, Städten und Industrieanlagen. Die Stufe 5 gilt laut Bund bis Donnerstagmittag.
In verschiedenen Gemeinden am Untersee stehen Uferpromenaden, Parkplätze und Gartenrestaurants unter Wasser. Mit mobilen Deichsystemen – mit Wasser gefüllten Schläuchen – wird versucht, das Wasser des Sees zurückzuhalten, wie ein Vertreter des regionalen Führungsstabs Kreuzlingen gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA erklärte. Ausserdem kommen Sandsäcke zum Einsatz.
Der Zivilschutz des Kantons Thurgau betreibe derzeit eine Abfüllanlage für Sandsäcke, um die leeren Depots der Gemeinden wieder aufzufüllen, hiess es beim regionalen Führungsstab weiter. In Berlingen TG ist die Hauptstrasse durchs Dorf gesperrt. Am Sonntag traten dort nach einem heftigen Gewitter zwei Bäche über die Ufer. Sie hinterliessen eine Schicht aus Wasser und Schlamm im Dorf. Am Dienstag standen Teile der Strasse erneut unter Wasser. Diesmal aufgrund des kontinuierlich angestiegenen Seepegels.
Noch weit vom Hochwasser 1999 entfernt
Im Vergleich zum extremen Hochwasser im Jahr 1999 zeigt sich die aktuelle Lage derzeit weniger alarmierend. Damals lag der Wasserstand des Sees bei der Messstation in Berlingen rund 62 Zentimeter über dem am Dienstag gemessenen Wert.
Für den Rest des Bodensees, den Obersee, gilt weiterhin Warnstufe 4. Es besteht grosse Gefahr, dass der See vermehrt über die Ufer tritt. In Rorschach beispielsweise schwappt das Wasser über die Seepromenade. Im Hafen dürfen Kursschiffe nur langsam einfahren, sodass keine grossen Wellen entstehen.
Maximum in den nächsten Tagen
Gemäss Prognose des Bundes wird der Pegel des Bodensees in den nächsten Tagen sein Maximum erreichen und danach langsam sinken. «Relevante Niederschlagsmengen» seien in den nächsten Tagen nicht mehr zu erwarten. Die Hochwassersituation am Bodensee bleibe jedoch wegen der hohen Pegelstände und der nassen Böden angespannt.