- Bundespräsident Alain Berset hat eingeräumt, sich in einem Zeitungsinterview in der Wortwahl vergriffen zu haben.
- In der «NZZ am Sonntag» hatte er zuvor im Zusammenhang mit der von Russland angegriffenen Ukraine von «Kriegsrausch in gewissen Kreisen» gesprochen.
Reaktionen hätten ihm gezeigt, «dass das nicht die richtige Wortwahl war», sagte er in einem Interview mit dem «Tages-Anzeiger». Es sei aber klar, dass die Antwort auf diesen brutalen Angriffskrieg nicht nur Aufrüstung sein könne. Gerade die Schweiz müsse in der Logik des Friedens und der Diplomatie denken. Das sei die Stärke der Schweiz.
Berset beunruhigt «Klima der reinen Kriegslogik»
«Um es ganz klar zu machen», sagte Berset weiter: «Ich spreche von einem Klima der reinen Kriegslogik, das mich beunruhigt. Meine Absicht war nie, bestimmte Personen oder Staaten zu kritisieren, sondern zu zeigen, dass es auch andere Möglichkeiten gibt, die Ukraine zu unterstützen.»
Selbstverständlich müsse sich die Ukraine mit aller Kraft und Unterstützung verteidigen, sie habe «jedes Recht dazu angesichts der unglaublichen Aggression Russlands», sagte Berset.
Auch der möglicherweise entstandene Eindruck, die Ukraine müsse sofort mit Russland verhandeln, sei laut Berset falsch. Die Bedingungen dafür seien nicht gegeben. «Denn dafür muss Russland den Krieg stoppen, das Völkerrecht und die Menschenrechte respektieren und das ukrainische Territorium verlassen, wie der Bundesrat das auch nach der letzten Sitzung noch einmal gefordert hat», betonte Berset weiter.