- Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider kann im Zusammenhang mit dem Kantonswechsel von Moutier vom Kanton Bern zum Kanton Jura als Vermittlerin fungieren.
- Die Regierungen der beiden Kantone haben der Jurassierin das Vertrauen ausgesprochen.
- Moutier soll ab 2026 neu zum Kanton Jura und nicht mehr zum Kanton Bern gehören. Die Stimmbevölkerung der Gemeinde hatte sich 2021 für diesen Wechsel entschieden.
Der Bund übernimmt eine Vermittlungsfunktion für den Fall, dass sich die Verhandlungen zwischen den Kantonen in der Jurafrage als schwierig erweisen sollten. Diese Aufgabe obliegt traditionell dem Vorsteher oder der Vorsteherin des Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartements (EJPD).
Die Justizministerin hatte kurz nach ihrem Amtsantritt im Januar erklärt, dass sie bereit sei, diese Vermittlerrolle im Interesse der beiden Kantone zu übernehmen. «Beide haben ihr in einem Schreiben ihr volles Vertrauen zugesichert», teilte das EJPD mit.
Transfer von Moutier soll erfolgreich sein
Der Berner Regierungsrat gab seine Antwort am 18. Januar, die jurassische Regierung am 24. Januar. Für Bundesrätin Baume-Schneider sei es wichtig, dass diese letzten Schritte auf dem Weg zur endgültigen Lösung der Jurafrage für beide Kantone und ihre Bevölkerung ein Erfolg werden, schreibt das EJPD weiter.
Auch die Bernerin Simonetta Sommaruga hatte sich als Vorsteherin des EJPD mit diesem heiklen Dossier befasst und war nie in den Ausstand getreten. Die ehemalige Bundesrätin hatte dazumal den Kanton Jura gefragt, ob er ein Problem damit habe, dass eine Bernerin als Vermittlerin bei der Jurafrage fungiere.
Vorbehalte im Berner Jura
Im Berner Jura gibt es einige, die die Unparteilichkeit der Jurassierin infrage stellen. Nach den anti-separatistischen Bewegungen «Sanglier» und «Force démocratique» haben am Donnerstag die Sektionen der FDP und der SVP des Berner Juras die Rolle von Baume-Schneider als Vermittlerin kritisiert.
Diese Parteien und Bewegungen, die gegen den Transfer von Moutier sind, führen die Vergangenheit der Bundesrätin als Aktivistin an. Die FDP und die SVP sind der Ansicht, dass Baume-Schneider als Vermittlerin, die in einer Verhandlung zwischen den Kantonen Bern und Jura zur Unparteilichkeit und zur Zurückhaltung verpflichtet ist, kaum glaubwürdig sein kann.
Als jurassische Ministerin während drei Amtszeiten hatte sich Baume-Schneider wie ihre Regierungskollegen für die Schaffung eines aus dem Jura und dem Berner Jura bestehenden Kantons eingesetzt. Als Präsidentin der jurassischen Regierung hatte sie 2012 die Absichtserklärung zur Lösung der Jurafrage unterzeichnet.