Jedes Jahr werden bis zu 1.4 Millionen Christbäume in der Schweiz verkauft. Und wenige Tage nach Weihnachten liegen sie dann zu Tausenden auf den Strassen und werden entsorgt.
Die meisten davon landen wohl in einem Entsorgungsbetrieb und werden dort für die Wärme- und Stromversorgung verbrannt. Doch es gibt auch einfache Lösungen, um den Baum weiterzuverwenden.
Holz des Baumes im Garten nutzen
Im Januar und Februar könnte es nochmals richtig kalt werden. Mit den Ästen des Christbaums kann man seine Beete im Garten bedecken – und so die Gartenpflanzen etwas vor Wind und Kälte schützen. Netter Nebeneffekt: Die Tannenzweige sind ein toller Schutz vor Schnecken, denn diese mögen den intensiven Geruch nicht.
Sollte Schnee oder Wind den Pflanzen im Garten zu schaffen machen, dann erfüllen die Äste der Bäume als Stützen einen Zweck. Das Holz des Christbaums lässt sich aber auch gut trocknen – mindestens ein Jahr lang – und dann zum Einheizen des Holzofens oder des Lagerfeuers draussen verwenden.
Zu kleinen Schnitzeln verarbeitet, kann das Holz des Weihnachtsbaumes zudem als Mulch, also als zusätzliche Materialschicht auf der Erde, oder Belag für Gartenwege dienen. Wer seinen Baum zu feinen Holzspänen zerkleinert, kann ihn aber auch kompostieren.
Tee und Badezusatz aus den Nadeln machen
Fichten- und Kiefernnadeln helfen wegen ihres Vitamin-C-Gehalts und ihrer beruhigenden Eigenschaften gut gegen Erkältungen und Frühjahrsmüdigkeit. Einfach einen Teelöffel voller kleingeschnittener Nadeln in eine Tasse mit heissem Wasser geben, den Tee rund zehn Minuten ziehen lassen – und geniessen.
Aus Tannen-, Kiefern- oder Fichtennadeln lässt sich auch gut ein Badezusatz herstellen. Dazu rund 100 Gramm Nadeln während mindestens zehn Minuten in Wasser aufkochen und den fertigen Sud durch ein Sieb ins Badewasser geben. Die ätherischen Öle in den Tannennadeln wirken entspannend und schleimlösend.
Alte Bäume für nachhaltige Wärme und Böden
In Basel kann man seinen Christbaum zwar auch neben dem Sack für den Hauskehricht – dem «Bebbi-Sagg» – entsorgen, doch es geht auch anders: Baslerinnen und Basler können im Rahmen des Projekts «Aus Weihnachtsbäumen wird wieder Pflanzenkohle» in der ersten Januarwoche alte Bäume an verschiedenen Standorten abgeben – und Gutes tun.
Aus den alten Bäumen entsteht in einer besonderen Anlage CO2-negative Wärme für das Fernwärmenetz. Wer einen Baum abgibt, erhält zudem vier Liter Pflanzenkohle. In Kombination mit Kompost oder Flüssigdünger verbessert sie auf nachhaltige Weise die Bodenqualität im eigenen Garten. Das CO2 wird so nicht wieder an die Atmosphäre abgegeben.
Aus dem Baum wird ein Bastelprojekt
Wer noch nicht überzeugt ist: Das Holz von Nadelgehölzen wie Tanne und Fichte ist relativ weich und daher für Schnitzarbeiten geeignet. Wie wär's mit einem Winter-Bastelprojekt?
Aus Tannenholz können schöne Untersetzer, Namensschilder oder Wanddekorationen entstehen. Und aus schräg abgeschnittenen Stämmen oder Ästen werden herzige Holzzwerge.