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Christkatholische Kirche Ex-Bundesanwalt Lauber wird Sprecher der kleinsten Landeskirche

  • Der ehemalige Bundesanwalt Michael Lauber ist neuer Kommunikationschef der christkatholischen Kirche der Schweiz.
  • Das hat der Synodalrat der kleinsten Landeskirche der Schweiz Ende November entscheiden, allerdings erst kürzlich öffentlich gemacht.
  • Lauber hat das Amt am 1. Dezember angetreten.

Der 59-jährige Jurist ist Sohn eines christkatholischen Pfarrers und ist im Pfarrhaus aufgewachsen. Im Sommer wurde Lauber Synodalrat und dürfte nun der Landeskirche zu einem besseren öffentlichen Auftritt verhelfen. Im Jahr 2026 wird die Kirche ihr 150-jähriges Bestehen feiern.

Der Entscheid für Lauber erfolgte, nachdem die Nationalsynode im Bereich Kommunikation «professioneller aufgestellt» sein wollte, wie es in der entsprechenden Mitteilung heisst. Aufgrund von Erfahrungen des Bischofs und des Synodalrats der vergangenen Monate seit der Bischofwahl habe man eine interne Arbeitsgruppe mit der Aufgabe betraut, «die aktuelle Situation eingehend zu analysieren und [dem Synodalrat] konkrete Empfehlungen zum weiteren Vorgehen zu unterbreiten».

Basierend auf diesen Empfehlungen habe der Synodalrat seinen Entscheid gefällt.

Strafverfahren gegen Lauber und Fifa-Chef Infantino eingestellt

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Gegen Lauber wurde im Oktober 2023 ein Strafverfahren unter anderem zusammen mit Fifa-Präsident Gianni Infantino eingestellt. Der Verdacht der Instrumentalisierung der Bundesanwaltschaft durch die Fifa habe sich nicht erhärtet, wie die Sonderermittler im Oktober letzten Jahres mit. Hintergrund war ein informelles, nicht protokolliertes Treffen zwischen Lauber und Infantino.

2020 stellte das Bundesverwaltungsgericht in einem vorherigen Urteil fest, dass Lauber hinsichtlich dieses Treffens nicht die Wahrheit gesagt habe. Lauber habe gegenüber der Aufsichtsbehörde über die Bundesanwaltschaft das Treffen mit Infantino im Juni 2017 bewusst verschwiegen gehabt. Das Gericht sah darin eine schwere Verletzung der Amts- und Treuepflichten des Bundesanwalts. Lauber hatte jenes Urteil respektiert, die Unterstellung der Lüge aber «in aller Form» zurückgewiesen. Aufgrund dieses Urteils trat Lauber dann zurück.

Michael Lauber war von 2012 bis Ende August 2020 Bundesanwalt der Schweiz und damit Amtsleiter der Bundesanwaltschaft.

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