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Comparis-Studie 20 bis 1000 Franken: riesige Preisunterschiede beim Parkieren

  • Wer in der Schweiz keinen eigenen Parkplatz für sein Auto hat, kann in vielen Städten eine Dauerparkkarte für die blaue Zone kaufen.
  • Bei diesen Parkkarten gibt es gemäss dem Vergleichsdienst Comparis, welcher die Preise in den 40 grössten Schweizer Städten verglichen hat, grosse Preisunterschiede.
  • Während eine Jahresparkkarte in La Chaux-de-Fonds nur 20 Franken kostet, verlangt Wetzikon 960 Franken.

«Wie in vielen anderen Bereichen ist die Schweiz auch bei den Parkkarten ein Flickenteppich. Das zeigt sich sowohl in den immens unterschiedlichen Tarifen als auch in den verschiedenen Richtlinien für die Vergabe von Anwohnerparkkarten», beobachtet Comparis-Mobilitätsexperte Adi Kolecic.

In der Westschweiz sind die Karten günstiger. So kostet eine Dauerparkkarte in allen Genfer Gemeinden 200 Franken, in Neuenburg nur 110 Franken. Anwohnende in La Chaux-de-Fonds erhalten eine Jahresparkkarte sogar kostenlos. Sie müssen lediglich eine Bearbeitungsgebühr von 20 Franken entrichten. Auffallend günstig sind auch die Berner Städte Thun (220 Franken) und Bern (264 Franken).

SUV-Fans werden in Basel bestraft

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Die zunehmende Beliebtheit von SUVs in der Schweiz führt nicht nur zu einem höheren Platzbedarf auf den Strassen, sondern auch zu einem wachsenden Parkplatzproblem in den Städten. Basel hat als erste Schweizer Stadt darauf reagiert und 2025 eine gestaffelte Parkgebührenregelung eingeführt: Während die Parkkarte für kleine Autos 332 Franken kostet, müssen Fahrer grösserer Fahrzeuge 512 Franken pro Jahr entrichten. Zürich plant eine ähnliche Regelung.

Die regionale Preisgestaltung lässt sich jedoch nicht direkt mit der politischen Ausrichtung der Städte in Verbindung bringen. Während links-grün dominierte Städte oft eine strengere Umweltpolitik verfolgen, zeigt sich bei den Gebühren für Dauerparkkarten kein eindeutiger Zusammenhang. So gehören Städte wie La Chaux-de-Fonds (64 Prozent links-grüne Sitze im Gemeindeparlament), Genf (55 Prozent) und Bern (55 Prozent) zu den günstigsten.

Schild.
Legende: Beim Parkieren in der blauen Zone gibt es schweizweit grosse Unterschiede. Keystone/Christian Beutler

Gleichzeitig sind in den Städten mit vergleichsweise hohen Parkgebühren eher bürgerliche Mehrheiten vorherrschend. Dazu gehören etwa Wetzikon, wo der links-grüne Anteil bei lediglich 36 Prozent liegt, Wil SG (33 Prozent) oder Zug (31 Prozent). «Die Preise für Dauerparkkarten hängen weniger von der politischen Farbe einer Stadt ab als von wirtschaftlichen Rahmenbedingungen», so Kolecic. «Hohe Gebühren finden sich oft in finanzstarken Gemeinden.»

Gratis-Parkplätze als Seltenheit

Kostenlose Parkplätze werden in der Schweiz zunehmend zur Ausnahme. Während in Rapperswil-Jona das Parkieren in den Wohnquartieren gratis möglich ist, hat Winterthur im Jahr 2024 die Gratis-Parkplätze in der weissen Zone abgeschafft.

In anderen Gemeinden wie Wädenswil gibt es zwar noch kostenlose Parkmöglichkeiten. Doch wer in der Zürichsee-Gemeinde das Auto über Nacht abstellt, zahlt eine Nachtparkgebühr von 540 Franken pro Jahr.

SRF 4 News, 18.2.2025, 4 Uhr ; 

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