- Die «Schweiz am Wochenende» hat erneut Aufnahmen von Auszügen aus E-Mails im Indiskretionsfall während der Corona-Pandemie veröffentlicht.
- In den zahlreichen E-Mails zwischen Alain Bersets ehemaligem Kommunikationschef Peter Lauener und Ringier-Chef Marc Walder wird der Bundespräsident mehrfach explizit erwähnt.
- Auch in einer Grussformel wird er namentlich genannt.
Wie die «Schweiz am Wochenende» aufzeigt, schrieb Peter Lauener am Freitag, 6. November 2020, an Ringier-Chef Marc Walder: «Freundliche Grüsse auch von Bundesrat Berset.». Dies, nachdem er Walder darüber ins Bild gesetzt hatte, dass es momentan wenig realistisch sei, für weitere Coronamassnahmen im Bundesrat eine Mehrheit zu finden.
Weiteren Inhalt des E-Mail-Verkehrs zwischen Lauener und Walder hatte die Zeitung bereits in ihrer Ausgabe vom letzten Samstag veröffentlicht.
Fülle der E-Mails als Indiz?
Unter die Aufnahmen diverser weiterer E-Mails schreibt die «Schweiz am Wochenende»: «Die Fülle von Mails widerlegt Behauptungen, es seien nur zwei oder sehr wenige Mails verschickt worden.» Und die Zeitung schlussfolgert, dass die Auszüge nahelegten, «dass Berset kaum 'nichts' gewusst hatte.»
In der SRF-Sendung «Arena» vom Freitagabend hatte SP-Vizepräsidentin und Nationalrätin Jacqueline Badran (ZH) von zwei relevanten E-Mails gesprochen.
Die CH-Medien wollen indessen in über 180 Kontakte zwischen Lauener und Berset Einblick gehabt haben.
Aussprache im Bundesrat wahrscheinlich
Dass sich der Gesamtbundesrat kommenden Mittwoch über die Affäre austauschen wird, liegt nahe. So sagte Aussenminister Ignazio Cassis am Rande des Weltwirtschaftsforum WEF: «Ich bin überzeugt, dass das im Bundesrat thematisiert wird.»
Und Finanzministerin Karin Keller-Sutter hat eine entsprechende Diskussion zumindest implizit in den Raum gestellt.