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Bund schlägt systematisches Testen vor
Aus Echo der Zeit vom 25.01.2021. Bild: Keystone
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Corona-Teststrategie Warum «testen, testen, testen» mehr als ein Slogan ist

«Testen, testen, testen», lautete die Losung der Weltgesundheitsorganisation WHO schon im März zu Beginn der Corona-Pandemie. Im Herbst fingen erste Länder mit flächendeckenden Massentests an. Nun will auch der Bundesrat deutlich mehr testen. SRF-Wissenschaftsredaktor Thomas Häusler erklärt, wie die Strategie umgesetzt werden könnte – und warum sie Schulschliessungen vorbeugen könnte.

Thomas Häusler

Wissenschaftsredaktor

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Thomas Häusler ist Wissenschaftsredaktor bei SRF. Er hat in Biochemie doktoriert und eine Weiterbildung in Wassermanagement an der Uni Genf absolviert. Seit 2013 ist er Leiter der Wissenschaftsredaktion.

SRF News: Nehmen wir das Beispiel Altersheime: Wie muss man sich da systematisches Testen vorstellen?

Thomas Häusler: Es geht darum, Personal und Bewohnerinnen und Bewohner möglichst vollständig und regelmässig zu testen. Ein Test ist immer nur eine Momentaufnahme: Ich werde heute getestet, bin negativ – aber vielleicht nur, weil es noch zu früh nach der Ansteckung ist oder ich stecke mich kurz danach an.

Am besten wären also tägliche Tests, aber das geht kaum – zweimal wöchentlich ist eher realistisch. Erleichtert werden die Tests, weil das Personal der Heime geschult werden kann, um die Proben vor Ort selbst zu nehmen. In Gesprächen habe ich gehört, dass viele Altersheime nun solche Screenings machen wollen. Wichtig wird aber sein, dass möglichst das ganze Personal und alle Bewohner mitmachen.

Die Pläne des Bundesrats

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Bis anhin übernahm der Bund die Kosten für Tests ausschliesslich, wenn jemand Symptome aufwies. Das soll sich jetzt ändern. Zudem schlägt der Bundesrat den Kantonen vor, das Testregime auch sonst zu ändern – mit einem systematischen Vorgehen an gewissen Orten. Explizit erwähnt werden Altersheime, Spitäler und Schulen.

Wie würden die Seniorinnen und Senioren denn getestet? Mit dem unangenehmen Abstrich mit dem Stäbchen, oder gibt es bereits genügend Speicheltests in der Schweiz?

Die Speicheltests helfen sicher dabei, dass alte Menschen regelmässige Tests eher akzeptieren. Die Kapazität ist eine wichtige Frage. Verschiedene Experten haben mir gesagt, es gebe mittlerweile viele Anbieter und das sollte klappen.

Auch in Schulen sind solche Massentests denkbar, wenn auch mit grossem logistischem Aufwand. Lohnt sich dieser Aufwand oder ist das zu teuer?

Es gibt Methoden, um den Aufwand deutlich zu reduzieren. Dazu gehören auch die Speicheltests. Damit können Schüler und Lehrer die Probe selbst nehmen – man braucht also kein Personal dafür. Bei solch regelmässigen Tests werden zuerst alle Proben einer Klasse zusammengekippt und getestet. Erst wenn die Probe einer Klasse positiv ist, werden danach alle einzeln getestet.

Corona-Test bei einer jungen Frau
Legende: Angenehm ist anders: Der «klassische» Coronatest ist nicht sonderlich beliebt. Abhilfe könnten Speicheltests schaffen – auch wenn sie weniger verlässlich sind. Keystone

Das sind zwar Kompromisse – der Speicheltest ist nicht ganz so empfindlich wie ein Nasenabstrich, aber immer noch gut. Viele Experten sind der Ansicht, dass sich das lohnt, weil so viele unerkannt Infizierte gefunden und Übertragungsketten unterbrochen werden könnten. So können die Schulen eher offen bleiben. Es ist auch nicht zu erwarten, dass nun gleich alle Kantone alle Schulen durchtesten. Aber sie können es dort tun, wo sie es für besonders sinnvoll halten. Zum Beispiel dort, wo die Schüler von vielen Gemeinden zusammenkommen.

Der Bund will also viel breiter Testen. Welche konkreten Erwartungen sind mit dieser neuen Strategie der Massentests verknüpft?

Der Bund tut das, was viele Experten schon lange gefordert haben. Einerseits kann man damit die bestehenden Massnahmen unterstützen, damit die Fallzahlen schneller sinken. Und es hilft auch im Hinblick auf die neuen ansteckenderen Virus-Varianten: Die wissenschaftliche Taskforce hat geschätzt, dass es für deren Eindämmung neben den geltenden Massnahmen zusätzlich mehr Tests und Contact Tracing braucht, die zusammen die Ansteckungen zusätzlich um etwa 30 Prozent reduzieren. Die ausgeweitete Teststrategie kann dazu einen wichtigen Beitrag leisten.

Das Gespräch führte Roger Brändlin.

Hier finden Sie Hilfe in der Coronazeit

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Corona beschäftigt uns alle. Unten finden Sie eine Liste mit Hotlines und Ratgebern rund um Corona.

BAG Infoline Coronavirus: 058 463 00 00 (täglich 6 bis 23 Uhr)

BAG Infoline Corona-Impfung: 058 377 88 92 (täglich 6 bis 23 Uhr)

Dureschnufe: Plattform für psychische Gesundheit rund um das neue Coronavirus

Angst und Panikhilfe Schweiz, Hotline: 0848 801 109 (10 bis 12 und 14 bis 17 Uhr)

Eltern-Notruf Schweiz, Hotline: 0848 35 45 55 (24x7)

Pro Juventute, Hotline für Kinder- und Jugendliche: 147 (24x7)

Schweizer Sorgen-Telefon: 143 (24x7)

Suchthilfe Schweiz: Hotline für Jugendliche im Lockdown 0800 104 104 (Di. bis Do. 9 bis 12 Uhr)

Branchenhilfe.ch: Ratgeberportal für Corona betroffene Wirtschaftszweige

Echo der Zeit vom 25.01.2021, 18 Uhr ; 

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