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Coronavirus in der Schweiz Corona-Lockerungen: Diese Forderungen liegen auf dem Tisch

Der Bundesrat will am Mittwoch weitere Öffnungsschritte kommunizieren. Der Druck auf die Landesregierung ist gross – zahlreiche Interessengruppen fordern Lockerungen. Ein Überblick.

Forderung nach Ausstiegsplan

Wirtschaftskommission: Die Wirtschaftskommission des Nationalrats will vom Bundesrat erneut einen detaillierten Öffnungsplan. Die Betreiber von geschlossenen Betrieben sollten eine Perspektive erhalten, sagt Präsident Christian Lüscher. «Es braucht einen verbindlichen Kalender für Lockerungen, damit Restaurants, Kulturbetriebe und Fitnesscenter wieder planen können.»

Forderung nach Shutdown-Ende

Gewerbeverband: Der Schweizerische Gewerbeverband fordert die sofortige Aufhebung aller Massnahmen. Die Corona-Politik sei einseitig gesundheitspolitisch ausgerichtet. Faktoren wie die Wirtschaftspolitik und das Soziale würden nicht miteinbezogen. Mit Testen, Impfen, Kontaktverfolgung und Schutzkonzepten sei ein Ende der Massnahmen möglich, betont Präsident Fabio Regazzi.

Unveränderte Haltung der Parteien

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Weiterhin laut auf schnelle Öffnungsschritte pochen die bürgerlichen Parteien. Besonders die SVP tut sich mit der Forderung nach einem sofortigen Ende des Shutdowns hervor. So hat etwa SVP-Präsident Marco Chiesa am Wochenende in einer Video-Rede den FDP-Bundesräten mit der Abwahl gedroht, sollten diese nicht für schnelle Corona-Lockerungen stimmen.

FDP und die Mitte verlangen vom Bundesrat eine «gut nachvollziehbare» Strategie, besonders mit dem Impfen müsse es nun vorwärtsgehen.

Auch auf linker Seite wünscht man sich Öffnungen, wie SP-Nationalrat Cédric Wermuth gegenüber SRF betont: «Der Bundesrat ist zum Glück auf dem Weg zu Öffnungen. Aber er muss die Situation analysieren, und leider sehen die Zahlen nicht sehr erfolgversprechend aus.»

Arbeitgeber-Verband: Präsident Valentin Vogt sorgte am Wochenende für Wirbel, als er gegenüber SRF sagte: «Wenn die Risikopatienten geimpft sind, werden etwa drei Viertel der Hospitalisationen wegfallen. Das heisst, wir könnten dann mit Fallzahlen von 20’000 bis 30'000 pro Tag leben, ohne dass die Spitäler an den Anschlag kämen.» Dann müsse der Bundesrat die Massnahmen schneller lockern.

Economiesuisse: 30'000 Neuinfektionen pro Tag wolle niemand, das müsse verhindert werden, sagt Chefökonom Rudolf Minsch und relativiert die Aussagen von Arbeitgeber-Präsident Vogt. Im Februar forderte Economiesuisse statt «harte und teilweise willkürliche Verbote» Entscheide, bei denen auf Freiwilligkeit und Selbstverantwortung gesetzt werde.

Epidemiologische Lage spricht gegen Lockerungen

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Sowohl die Zahl der Corona-Neuinfektionen als auch die Zahl der Hospitalisierungen steige, sagte Virginie Masserey, Leiterin der Sektion Infektionskontrolle beim Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Dienstag an einem Point de Presse.

Zentral für Lockerungen der Corona-Massnahmen seien die vom Bund definierten Richtwerte. Doch es gebe auch noch andere Faktoren, welche die Politik bei den Öffnungsentscheiden berücksichtigen müsse, so Masserey.

Von den fünf Richtwerten sind derzeit allerdings vier nicht erfüllt. Die 14-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen liegt bei 297, sollte jedoch unter 229.9 sein. Der R-Wert beträgt aktuell 1.14 und sollte unter 1 liegen. Auch die Spitaleintritte und die Todesfälle im 7-Tageschnitt sind über dem definierten Richtwert.

Forderung nach Öffnung der Terrassen

Städteverband: Der Verband fordert in einem Schreiben an den Bundesrat die Öffnung der Restaurant-Terrassen von Gastrobetrieben. Unter strengen Auflagen und mit wirkungsvollen Schutzkonzepten sei dies vertretbar.

Gesundheitsdirektoren: Lukas Engelberger, Präsident der kantonalen Gesundheitsdirektoren-Konferenz, erachtet die Öffnung der Terrassen ab 19. April als praktisch risikolos. Eine vollständige Aufhebung der Massnahmen hält er für «unmöglich». Er und die Kantone wollen eine Politik der kleinen Schritte – die Öffnung der Terrassen oder Erleichterungen für sportliche und kulturelle Aktivitäten.

Kantone: Die Mehrheit der Kantone hat sich bereits Mitte März enttäuscht gezeigt, dass der Bundesrat die meisten vorgeschlagenen Öffnungsschritte vertagte. Einstimmig unterstützt haben die Kantone schon damals die Öffnung der Restaurant-Terrassen

Forderung nach Lockerungen im Sport

Swiss Olympic: Der Dachverband des Schweizer Sports und das Nationale Olympische Komitee wollen Lockerungen im Trainingsbetrieb und Wettkämpfe im Breitensport. Der Sport brauche eine Perspektive, heisst es in einer Mitteilung. «Bei allem Respekt für die schwierige Situation erwarten wir vom Bundesrat, dass er möglich macht, was möglich ist», so Präsident Jürg Stahl.

Forderung nach neuen Richtwerten

Gastrosuisse: Der Bundesrat nehme bei der Verordnung der Corona-Massnahmen eine rechtswidrige Entscheidungsfindung vor, schreibt Gastrosuisse und verweist auf ein Gutachten , gemäss dem man die Richtwerte erweitern müsse. Wichtig seien etwa die altersspezifische Über-/Untersterblichkeit oder die Anzahl der Hospitalisierungen in psychiatrischen Kliniken.

Stand der Richtwerte für Lockerungen Mitte April

Hier finden Sie Hilfe in der Coronazeit

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Corona beschäftigt uns alle. Unten finden Sie eine Liste mit Hotlines und Ratgebern rund um Corona.

BAG Infoline Coronavirus : 058 463 00 00 (täglich 6 bis 23 Uhr)

BAG Infoline Corona-Impfung : 058 377 88 92 (täglich 6 bis 23 Uhr)

Dureschnufe : Plattform für psychische Gesundheit rund um das neue Coronavirus

Angst und Panikhilfe Schweiz , Hotline: 0848 801 109 (10 bis 12 und 14 bis 17 Uhr)

Eltern-Notruf Schweiz , Hotline: 0848 35 45 55 (24x7)

Pro Juventute , Hotline für Kinder- und Jugendliche: 147 (24x7)

Schweizer Sorgen-Telefon : 143 (24x7)

Suchthilfe Schweiz : Hotline für Jugendliche im Lockdown 0800 104 104 (Di. bis Do. 9 bis 12 Uhr)

Branchenhilfe.ch : Ratgeberportal für Corona betroffene Wirtschaftszweige

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Tagesschau, 12.04.2021, 19:30 Uhr ; 

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