Mit Peppino Giarritta hat die Schweiz erstmals einen Beauftragten für digitale Verwaltung. Bislang war Giarritta für diesen Bereich beim Kanton Zürich verantwortlich.
Dass es nun erstmals gesamtschweizerisch diese Funktion gebe, sei ein guter Entscheid, findet Nicolas Zahn, der als Berater bei einer Schweizer IT-Firma arbeitet und sich politisch und beruflich mit der digitalen Transformation der öffentlichen Verwaltung befasst. «Ich finde, das ist ein richtiger und wichtiger Schritt zur besseren Koordination der verschiedenen Initiativen, und um dem Thema digitale Verwaltung mehr Visibilität und Schwung zu geben.»
Der neue Beauftragte soll jetzt Behörden und Bevölkerung dafür sensibilisieren, wie wichtig eine digitale Verwaltung sein kann. Auch IT-Experte Nicolas Zahn findet, es sei falsch zu denken, in der Schweiz funktioniere ja alles so gut, man müsse gar nicht alles digitalisieren.
«Schnell verarbeiten»
Gerade die Corona-Krise habe gezeigt, «dass der Staat in der Lage sein muss, schnell viele Daten sinnvoll zu verarbeiten.» Zudem müssten administrative Prozesse skalierbar sein.
Das funktioniert aber in der Praxis nicht immer reibungslos. So gab es immer wieder Fehler bei der Übermittlung der Testergebnisse und teilweise Schwierigkeiten beim Einreichen von Kurzarbeits-Formularen.
Gesuche können schneller erledigt werden
Aber auch ausserhalb von Krisenzeiten könne eine digitale Verwaltung den Bürgerinnen und Bürgern helfen, betont Nicolas Zahn, etwa wenn Gesuche an die Behörden flexibler und schneller erledigt werden könnten.
Allerdings: Viele Menschen empfinden ein solches System als intransparent und sind skeptisch, ob ihre Daten sicher geschützt wären. Diese Zweifel auszuräumen, bleibe eine grosse Herausforderung für alle Unterstützer der digitalen Verwaltung.