- Bei einem Lawinenunglück am Casanna oberhalb von Klosters GR ist ein Skifahrer ums Leben gekommen.
- Die Lawine ist am Samstagabend niedergegangen. Ein zweiter Verschütteter konnte sich selbständig befreien.
Das teilt die Kantonspolizei Graubünden mit. Die Lawine ging kurz vor 16:30 Uhr im Gebiet Drostobel nieder und riss zwei Skifahrer mit, die sich ausserhalb der markierten und gesicherten Piste befanden. Einer der beiden konnte sich selbständig befreien, der andere – ein 53-jähriger Schweizer – blieb verschüttet. Er konnte später nur noch tot geborgen werden.
Der genaue Hergang des Lawinenunglücks wird durch die Staatsanwaltschaft sowie die Kantonspolizei abgeklärt. An der Rettungsaktion waren die Rega, Swiss Helikopter, Mitglieder der Alpinen Rettung Graubünden, sowie Hundeführer und SOS der Bergbahnen Davos Klosters beteiligt.
Bei Lawinenniedergängen in Engelberg OW und auf dem Stoos SZ sind bereits am Samstag zwei Personen ums Leben gekommen.
Die Lawine in Engelberg ging kurz vor 11 Uhr im Gebiet Laub, oberhalb der Gerschnialp, nieder, wie die Kantonspolizei Obwalden mitteilte. Dabei gerieten laut Beobachtungen mindestens zwei Personen in die Lawine und wurden verschüttet. Als die Lawine abging, befanden sich zudem noch weitere Personengruppen ausserhalb der gesicherten Pisten in diesem Gebiet.
Drei Personen hätten schnell geortet und geborgen werden können, wie es in der Mitteilung hiess. Die weitere Suche im Couloir habe sich wegen der Schneesituation jedoch schwierig und gefährlich gestaltet. Die abschliessende Suche habe erst nach einer Sicherheitssprengung vorgenommen werden können.
Eine von drei erfassten Personen konnte unverletzt aus den Schneemassen geborgen werden. Zwei weitere Personen wurden erheblich respektive lebensgefährlich verletzt und durch die Rega ins Spital geflogen. Die lebensgefährlich verletzte Person ist im Verlauf des frühen Samstagnachmittags gestorben.
Abseits der markierten Pisten verschüttet
Am Stoos in einem steil abfallenden Hang im Gebiet Rot Turm abseits der markierten Skipisten starb am Samstagmorgen ein 49-jähriger Freerider aus dem Kanton Zug. Die 100 bis 150 Meter breite Lawine verschüttete den Mann kurz vor 10 Uhr, obwohl dieser den Lawinenairbag betätigte.
Personen in der Nähe, die den Niedergang der Lawine beobachtet hatten, konnten den Verunglückten innert kurzer Zeit aus dem Lawinenkegel bergen. Nach der Erstversorgung vor Ort flog die Rega den Mann mit unbestimmten Verletzungen ins Spital. Dort starb der Verunfallte kurze Zeit später.
Grosse Lawinengefahr
Bis am Samstag waren dem WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF in diesem Winter 68 Lawinenunfälle mit insgesamt 89 erfassten Wintersportlern gemeldet worden. Die Zahl der bei Lawinenunfällen getöteten Menschen stieg mit den drei Opfern vom Samstag in diesem Winter auf elf an.
In den zentralen und östlichen Alpen herrschte am Samstag grosse Lawinengefahr an allen Expositionen oberhalb von rund 1600 Metern. Es handelt sich dabei um die zweithöchste Warnstufe. Vereinzelt wurden auch sehr grosse spontane Lawinen erwartet, die auch exponierte Verkehrswege gefährden können.
Vor allem abseits gesicherter Pisten bestehe eine sehr gefährliche Lawinensituation, warnte das Lawineninstitut am Samstag. Am Sonntag bestand fast in der der ganzen Schweiz erhebliche Lawinengefahr.