Worum geht es? In der Schweiz boomt der Verkauf von Notstrom-Systemen. So meldet etwa ein Händler, dass kleine Powerstationen bis zu fünfmal begehrter sind als sonst. Doch nicht nur diese kleinen Anlagen sind stark nachgefragt. Einen Run gibt es auch für grosse Notstromaggregate, mit denen Maschinen oder Kühlsysteme weiterlaufen könnten, sollte der Strom stundenweise abgeschaltet werden. Hintergrund für den Boom sind mögliche Stromabschaltungen im kommenden Winter – vor allem infolge des Gasmangels in Europa.
Wer soll sich jetzt ein Notstromaggregat kaufen? Spitäler, Banken, Datencenter, Labore haben sich schon immer mit Notstromsystemen ausgerüstet. Da ist es wichtig oder gar lebensnotwendig. Das sind riesige Anlagen, die im Keller stehen – mit riesigen Dieseltanks.
Und wenn ich diesen Winter nicht frieren will und jederzeit TV schauen will? Das wollen offenbar viele. So hat beispielsweise der Online-Händler Galaxus gemeldet, dass der Absatz von Stromgeneratoren, Solarpanels, Powerstationen und Heizkörpern explodiert sei. Sinnvoll ist das aber nicht wirklich. Mit einem Gerät bis zu 1000 Franken kann man vielleicht kurz mal eine Herdplatte laufen lassen oder fernsehen. Für eine Heizung aber reicht das nicht.
Und mit einem professionellen, grossen Gerät? Damit wäre natürlich mehr möglich. Da muss man aber das nötige Kleingeld haben. Die Miete einer grossen Notstromanlage kostet für sechs Monate bis zu 100'000 Franken. Damit kann man dann aber problemlos ein Mehrfamilienhaus, eine ganze Firma, eine Villa oder Ähnliches mit Strom versorgen.
Was rät der Bund in diesem Fall? Beim Bund werden im Moment verschiedene Szenarien erarbeitet, falls es im kommenden Winter zu Stromengpässen kommen sollte. Zuerst gäbe es Stromsparappelle. Wenn die nichts oder zu wenig helfen würden, dann könnte laut den Szenarien stundenweise der Strom abgestellt werden. Das würde aber angekündigt werden und man könnte sich entsprechend vorbereiten.
Wie kann man noch Nudeln kochen, wenn es keinen Strom mehr gibt? Auf Anfrage verweist das Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung BWL auf eine Broschüre des Kantons Bern. Dort wird unter anderem empfohlen, auf Holz, Kohle oder den Gasgrill zu setzen. Das heisst, jetzt eine neue Gasflasche für den Grill kaufen – oder etwas weniger im Sommer grillieren, damit im Winter mehr Gas vorrätig ist.