- Die Frauen in der Schweiz haben bis am Samstag, 20. Februar, gratis gearbeitet, während die Männer ihren Lohn bereits am 1. Januar erhalten hatten.
- Der Tag markiert den «Equal Pay Day», der sich aus dem Lohnunterschied zwischen den Geschlechtern berechnet.
- Der diskriminierende Anteil der Lohnungleichheit – also jener Anteil, für welchen es keine nachvollziehbaren Gründe gibt – beträgt 14.4 Prozent, wie die Business- und Professional Women Switzerland (BPW Switzerland) mitteilten.
Die Organisation orientiert sich an den Medianlöhnen der Privatwirtschaft. Es gebe keine nachvollziehbaren Gründe, warum eine Frau für dieselbe Arbeit und Leistung weniger verdienen soll als ein Mann, schreibt BWP. Nehme man den öffentlichen Sektor hinzu, schrumpfe die Differenz auf etwas unter zwölf Prozent, erklärt SRF-Wirtschaftsredaktorin Charlotte Jacquemart.
Im vergangenen Sommer trat das revidierte Gleichstellungsgesetz in Kraft. Dieses verpflichtet Firmen mit mehr als 100 Angestellten, Löhne regelmässig auf Diskriminierung zu untersuchen. Das sei zwar noch nicht viel und es komme immer noch darauf an, was genau man messe, aber es sei besser als gar nichts, so Wirtschaftsredaktorin Jacquemart.
Schneckentempo bei der Lohngleichheit
Vor zwölf Jahren sei der «Equal Pay Day» am 15. März gewesen, schreibt der Gewerkschaftsdachverband Travail.Suisse. Punkto Lohngleichheit gehe es in der Schweiz also nur im Schneckentempo vorwärts. Der Verband beobachte mit Sorge, wie sich der diskriminierende Teil der Lohnunterschiede entwickle. Gemäss im Jahr 2020 publizierten Zahlen sei der Wert im privaten Sektor von 39.6 Prozent im Jahr 2008 auf fast 43 Prozent im Jahr 2016 gestiegen.