- In Schwanden im Kanton Glarus können rund 30 Personen vorerst länger nicht zurück in ihre Wohnungen.
- Die Glarner Behörden teilen mit, dass die Betroffenen bis mindestens Ende Jahr nicht in ihre Häuser zurückkehren können.
- Fünf Personen, die sich zuerst geweigert hatten, sich evakuieren zu lassen, haben das Gebiet inzwischen ebenfalls verlassen.
Kurzfristig hat sich die Lage im Erdrutschgebiet entspannt, weil es nicht mehr regnet. Wie es weitergeht, sei unklar. Was ist in der Nacht genau passiert? «Der See oberhalb des Pfropfens hat sich entleert, mit zirka 150 Kubikmeter Wasser. Das Ganze hat sich mit Schlamm durch die Häuser ausgebreitet und noch mehr ausgedehnt», erklärt Stabschef Hanspeter Speich gegenüber SRF News. Man könne nicht genau beziffern, wie viel Material noch oben sei. «Schätzungsweise 50'000 Kubikmeter Material könnten es aber noch sein.»
Die Situation bei den Betroffenen sei angespannt, vor allem während den aktuellen Feiertagen, so Speich. «Sie merken aber, dass sie von uns unterstützt werden.»
Wie lange die Evakuierung dauern werde, wisse man zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht. «Wir prüfen anschliessend einen Notzugang zu den Gebäuden, bald erhalten wir neue Fakten, wie lange das Ganze dauern könnte.» Insgesamt seien 65 Personen betroffen, so Speich.
Gebäude sollen abgerissen werden
Nach wie vor drohen grosse Teile der 60'000 Kubikmeter Material in die Tiefe zu rutschen – doppelt so viel, wie Ende August heruntergekommen war und etliche Häuser zerstört und beschädigt hatte.
Das nun betroffene Quartier liegt nur wenige Meter entfernt von der sogenannten roten Zone, in der die Murgänge vom August die grössten Schäden angerichtet hatten. Erst vergangene Woche wurde klar, dass die 40 Betroffenen dieser Zone nie mehr in ihre Häuser zurückkehren können. Die Gebäude sollen gar abgerissen werden.