Unwetter im Wallis, im Tessiner Maggiatal oder bündnerischen Misox: Vergangenes Jahr waren die Feuerwehren schweizweit gefordert. Nun hat Basel-Landschaft eine Bilanz für 2024 gezogen. Die Baselbieter Feuerwehren leisteten 14 Prozent mehr Einsätze als noch im Vorjahr, wie die Basellandschaftliche Gebäudeversicherung mitteilte.
Viele Einsätze wegen Unwetter
Laut Werner Stampfli, Feuerwehrinspektor von Basel-Landschaft, waren die Unwetter Ende Juni der Grund für die Mehreinsätze. Ein Gewitter hatte sich im Raum Liestal festgesetzt und zu Überschwemmungen geführt. Ein sogenanntes Elementarereignis wie auch Erdrutsche, Hagel oder Lawinen.
«Bei diesen Unwettern mussten wir vor allem Keller auspumpen, aber auch Strassen sperren», sagt Stampfli. Am 25. und 26. Juni mussten die Feuerwehren im Kanton Basel-Landschaft für rund 300 Einsätze ausrücken.
Auch im Kanton Wallis haben die Feuerwehreinsätze 2024 zugenommen: Plus 20 Prozent. Die Zunahme sei hauptsächlich auf die Unwetter vom Juni zurückzuführen, sagt Philipp Hildbrand, Chef des kantonalen Amtes für Feuerwesen. «Zusätzlich wird die Zusammenarbeit mit der Polizei und der Sanität laufend verstärkt. Die Feuerwehr entwickelt sich zu einer Organisation, welche für viele technische Arbeiten zusätzlich aufgeboten wird.»
Im Kanton Graubünden gab es 2024 laut dem Feuerwehrinspektor 4.5 Prozent mehr Einsätze als im Vorjahr. Die Zunahme sei nichts Aussergewöhnliches und befinde sich im üblichen Rahmen, sagt Conradin Caduff.
Im Juni lösten heftige Regenfälle Murgänge und Überschwemmungen im Bündner Südtal Misox aus. Das sei ein besonderer Einsatz gewesen, sagt Caduff. «Von den Zahlen her hatten wir Jahre mit mehr elementaren Einsätzen als dieses Jahr.»
Weniger Einsätze im Tessin trotz Murgänge
Gemäss vorläufigen Zahlen gab es im Kanton Tessin letztes Jahr total 4520 Feuerwehreinsätze. Rund 600 (ca. 12 Prozent) weniger als 2023, wie Nelson Ortelli, Direktor des Feuerwehrverbands des Kanton Tessin, sagt.
«Die Erfahrung zeigt, dass sich Naturereignisse oder Überschwemmungen am stärksten auf die Statistik auswirken.» Von diesen gab es laut Ortelli vergleichsweise wenig. Bedeutend seien im Tessin etwa Waldbrände und von denen gab es vergangenes Jahr keine grösseren Ausbrüche.
Für schweizweite Schlagzeilen sorgten vergangenen Sommer aber die Unwetter im Tessiner Maggiatal. Murgänge zerstörten Häuser und etwa eine wichtige Brücke in den oberen Teilen des Tals.
Laut Ortelli gab es wenige Notrufe aus dem Maggiatal – aus einem einfachen Grund: «In den ersten Tagen nach den Überschwemmungen gab es keine Telefonverbindungen mehr, also konnten die Leute die Einsatzzentrale nicht erreichen.» Das hat einen Einfluss auf die Zahl der Einsätze, weil diese anhand der ausgelösten Notrufe gezählt werden.
Schweizweite Zahlen zur Anzahl und Art der Feuerwehreinsätze im Detail im vergangenen Jahr sind erst in den kommenden Monaten zu erwarten. Nämlich dann, wenn die Feuerwehr Koordination Schweiz ihre Jahresstatistik veröffentlicht.