Mit dem Urknall geht ein Johlen durch die Menge. Es ist fünf Uhr morgens in der Stadt Luzern und die Fasnacht hat offiziell begonnen. Tausende Menschen drängen sich um den Fritschibrunnen auf dem Kapellplatz. Dicht an dicht, die Corona-Massnahmen sind aufgelöst und vergessen. Vom Himmel regnet es Fötzeli – rund 200 Kilogramm Papierschnitzel.
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Fasnachtsbeginn in Luzern
Aus Schweiz aktuell vom 24.02.2022.
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Die Fasnächtlerinnen und Fasnächtler haben sich nach einem Jahr Pause ganz offensichtlich auf dieses Fest gefreut. Viele Menschen sind nach Luzern gekommen, der ganze Kapellplatz ist gefüllt – auf der einen Seite bis an die Hauptstrasse und auf der anderen über den Rathausquai bis ans Reussufer. Das wäre auch in Vor-Corona-Zeiten ein stolzer Aufmarsch gewesen.
Laut Polizei herrscht friedliche Stimmung
Rund 16'000 Leute seien an der Tagwache dabei gewesen, so Polizeisprecher Christian Bertschi. «Das sind gut 3000 mehr als vor zwei Jahren.» Ansonsten sei den Polizistinnen und Polizisten aufgefallen, wie anständig sich die Leute benehmen. «Im Gegensatz zu anderen Jahren gab es bis jetzt noch keine Rettungseinsätze wegen Betrunkenen.»
Luzerner Fasnacht 2022
Die Leute würden sich grundsätzlich benehmen. Mit einer Ausnahme: «Gewisse Personen haben mitten in der Menge Feuerwerk abgelassen», so Bertschi. Das sei erstens gefährlich und zweitens laut Sprengstoffgesetz verboten. «Wir bitten die Leute, dies künftig zu unterlassen.»
Ausserkantonale Gäste
Ansonsten ist die Stimmung friedlich, aber ausgelassen. «Wurde auch Zeit, dass wir wieder feiern können», sagt ein Mann. Und eine Frau schreit: «Es ist genial, super! Endlich wieder Fasnacht!» Zwei als Hamster verkleidete Jugendliche meinen, sie hätten eigens eine Woche Ferien genommen, um durchfeiern zu können. Dies, obwohl erst seit einer Woche klar ist, dass die Fasnacht ohne Einschränkungen stattfinden kann. «Wir sind zum ersten Mal hier an der Tagwache.»
Fasnacht in Solothurn
Gewisse sind gar von weit angereist, um dabei sein zu können. Schliesslich ist es das erste richtig grosse Fest seit den weitläufigen Lockerungen der Massnahmen. «Ich bin aus Langenthal in Bern», so ein Mann, der als Meeresgott Poseidon kostümiert ist. «Diesen Schmutzigen Donnerstag wollte ich endlich mal miterleben.»
Grosser Ansturm am Wochenende?
Wegen des Virus scheinen sich die wenigsten Sorgen zu machen. Vereinzelt sieht man zwar Hygienemasken, doch die bedecken mehr Kinn als Mund. Ein Mann, der mit seinen Guggenmusig-Kumpanen gekommen ist, meint zwar, es verwirre ihn schon, dass der Bundesrat so kurz vor diesem grossen Fest die Massnahmen fallen liess. Da frage man sich, wie ernst die ganze Sache gewesen sei. Doch: «Die Leute hatten dieses Fest nötig. Das sieht man nur schon daran, wie viele gekommen sind.»
Luzerner Fasnachts-Programm
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Die Luzerner Fasnacht 2022 dauert vom 24. Februar bis am 1. März. Offizieller Start ist am Schmutzigen Donnerstag um 5 Uhr morgens. Dies sind die wichtigsten Termine:
24. Februar, Schmutzige Donnschtig 05:00 Uhr: Urknall/Fritschi-Tagwache auf dem Kapellplatz
14:00 Uhr: Fritschiumzug durch die Stadt Luzern
26. Februar, Rüüdige Samschtig Verschiedene Veranstaltungen in der Innenstadt
28. Februar, Güdismäntig
06:00 Uhr: Wey-Tagwache auf dem Kapellplatz
14:00 Uhr: Wey-Umzug in der Stadt Luzern
29. Februar, Güdisziischtig
14:30 Uhr: Chendermonschter in der Stadt Luzern
19:30 Uhr: Monster-Corso in der Stadt Luzern
Die kommenden Tage werden noch mehr Leute nach Luzern reisen. Die Fasnacht dauert bis nächsten Dienstag und am Wochenende werden die Gassen der Altstadt wohl besonders voll sein. Dann können auch jene feiern gehen, die nicht eigens Ferien genommen haben für diese Festwoche.
Auch die Ostschweiz feiert
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«Es hat uns gefehlt die letzten zwei Jahre», sagt eine Fasnächtlerin am Donnerstagmorgen auf dem Dorfplatz in Mels. Hier findet die «Iihuttlätä» statt, der Startschuss für die Fasnacht in Mels und in der ganzen Region. Trotz des kalten Windes war der Dorfplatz vollgestopft mit Menschen. 2000 bis 3000 sind es, schätzt der Gemeindepräsident. Mindestens so viele wie jeweils vor der Pandemie.
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