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Folgen von neuem System Deutlich weniger Asylsuchende aus dem Maghreb

  • In den Bundesasylzentren halten sich nach der Einführung des 24-Stunden-Verfahrens in der Asylregion Zürich 62 Prozent weniger Asylsuchende aus den Maghreb-Staaten auf.
  • Schweizweit sei die Zahl dieser Asylsuchenden seit dem vergangenen April um 42 Prozent gesunken, teilt das Staatssekretariat für Migration (SEM) mit.
  • In Zürich wurde dieses Verfahren als Pilotprojekt im November 2023 eingeführt.

Seit April 2024 behandelt das SEM nun die Asylgesuche von Menschen aus Algerien, Marokko, Tunesien und Libyen im 24-Stunden-Verfahren.

Menschen beten in einem Raum auf Teppichen.
Legende: Junge Männer beten im Bundesasylzentrum in Zürich, aufgenommen bei einem Rundgang im Oktober 2022. Keystone/MICHAEL BUHOLZER

Die durchschnittliche Dauer bis zum erstinstanzlichen Asylentscheid sei durch die neuen Verfahren von 52 auf 17 Tage gesunken. Die Asylstrukturen des Bundes würden dadurch spürbar entlastet.

Ein normales Asylverfahren in 24 Stunden

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Beim 24-Stundenverfahren handelt es sich um ein normales Asylverfahren, bei dem die Verfahrensschritte zeitlich eng getaktet sind. Der unentgeltliche Rechtsschutz ist jederzeit gewährleistet.

Bis anhin hat das SEM über 900 Asylgesuche im 24-Stundenverfahren befunden. Insgesamt wurden 37 Beschwerden beim Bundesveraltungsgericht gegen die Entscheide des SEM eingereicht. In 31 Fällen wurde der Entscheid des SEM vom Bundesverwaltungsgericht gestützt, in den übrigen Fällen steht der Entscheid noch aus.

Auch die Zahl der sicherheitsrelevanten Vorfälle in den Bundesasylzentren ist um 42 Prozent zurückgegangen, wie das SEM weiter schreibt.

Jans schliesst Asylverfahren in Drittstaaten nicht aus

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Justizminister Beat Jans hält die Auslagerung von Asylverfahren in Drittstaaten «unter bestimmten Bedingungen» für sinnvoll. Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte müssen dazu gewährleistet sein, wie Jans in einem Interview sagte. Unter dieser Voraussetzung könnten Asylverfahren in Drittstaaten «zielführender sein, als wenn Menschen das Risiko eingehen, im Mittelmeer zu ertrinken», sagte Jans in einem am Samstag veröffentlichten Interview mit der «Schweiz am Wochenende». Um dies zu gewährleisten, müsse Schweizer Personal die Verfahren vor Ort in Zusammenarbeit mit anderen Staaten durchführen.

Asylverfahren analog zum Beispiel von Grossbritannien mit Ruanda seien nicht möglich. Es gehe nicht, dass man «einfach Geld und Flüchtlinge schickt und glaubt, das Problem sei gelöst», sagte der SP-Bundesrat.

Noch im Februar hatte Jans gesagt, dass der Bundesrat Asylverfahren nicht in Drittstaaten auslagern möchte.

Audio
Archiv: 24-Stunden-Asylverfahren zeigt Wirkung
aus Rendez-vous vom 10.05.2024. Bild: Keystone/VALENTIN FLAURAUD
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 8 Sekunden.

 

SRF 4 News, 21.09.2024, 10:00 Uhr ; 

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