Seit dieser Woche steigen die Corona-Infektionen in der Schweiz wieder an. Unter den Neuansteckungen seien laut dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) «importierte» Fälle aus dem Ausland, insbesondere aus Serbien.
Sieben Einreisende sind laut BAG positiv auf das Virus getestet worden – bei knapp hundert gemeldeten Neuansteckungen in den letzten zwei Tagen. Andere Länder nannte das Bundesamt nicht im Einzelnen. Dies hätte es aber tun können, sagt der serbische Botschafter der Schweiz, Goran Bradić.
«Ich bin dafür, dass man die Daten aus der ganzen Region oder auch aus den Nachbarstaaten vergleicht.» Etwa im kleineren Nachbarland Kroatien würden die Fallzahlen seit einigen Tagen wieder ansteigen, allerdings auf deutlich tieferem Niveau als in Serbien. Tatsächlich gebe es in Serbien aber derzeit eine Häufung der Ansteckungen in Serbien, sagt Bradić.
Sind Fussballmatches verantwortlich?
Einerseits werde mehr getestet, andererseits habe Serbien viele Einschränkungen gelockert – wobei die Lockerungen just vor den Wahlen im Land selber laut Medienberichten umstritten sind. «Schuld an den steigenden Zahlen sind aber auch Sportevents. Es gab zwei Fussballspiele mit Publikum und ein Tennisturnier», erklärt der serbische Botschafter.
Die Schweizer Behörden überlegen nun, ob Einreisende aus Serbien beim Grenzübertritt speziell kontrolliert werden sollen, etwa mit Fiebermessen. Der serbische Botschafter hofft, dass das nicht nötig sein wird. «Ich glaube, dass das bei einer Überlegung bleibt. Es sei denn, die Zahlen stiegen noch weiter an.»
Es sei das souveräne Recht der Schweizer Behörden, die besten Massnahmen zu treffen. Und das gilt auch umgekehrt. So gehörte die Schweiz im März zu den ersten Ländern, aus denen die serbische Regierung eine Einreise in ihr Land verbot.