- Bundesrat Ueli Maurer (SVP) will die Schweiz im internationalen Steuerwettbewerb stärken.
- Eine Möglichkeit sind für Maurer tiefere Steuern für gut verdienende Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.
- Einige Kantone könnten die Steuerprogression abflachen, um für gutverdienende Arbeitnehmer attraktiver zu werden, sagt Maurer der «NZZ am Sonntag».
Finanzminister Ueli Maurer und auch einige Kantone machen sich Gedanken zur Frage, wie die Schweiz nach der Umsetzung der OECD-Pläne für eine Mindeststeuer für Unternehmen interessant bleiben kann. Mit der geplanten weltweiten Mindeststeuer von 15 Prozent müssten die Steuern für gewisse Firmen in der Schweiz erhöht werden.
Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass einige Kantone die Steuerprogression etwas abflachen, um für gutverdienende Arbeitnehmer attraktiver zu werden.
Damit würde laut Maurer ein Wettbewerbsvorteil verloren gehen. Das heisse, die Schweiz müsse besser werden in der Forschung und gute Arbeitsbedingungen schaffen. Zudem führt der Bundesrat Steuersenkungen ins Feld. «Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass einige Kantone die Steuerprogression etwas abflachen, um für gutverdienende Arbeitnehmer attraktiver zu werden», sagt Maurer im Interview. So würde die Schweiz zwar nicht direkt für Unternehmen attraktiver, aber für deren Manager.
Zug und Waadt teilen Ideen
Erste Kantone springen auf Maurers Zug auf. Der Zuger Finanzdirektor Heinz Tännler etwa denkt über Steuersenkungen für natürliche Personen oder spezifisch für Gutverdienende nach. Der Waadtländer Finanzdirektor Pascal Broulis wiederum bringt höhere Steuerabzüge für die dritte Säule der Vorsorge ins Spiel sowie höhere Steuerabzüge für ausländische Spezialistinnen und Spezialisten.
In den Städten wiederum stossen neue Steuersenkungen auf Skepsis. Wirtschaftsvertreter bringen laut einem von der «NZZ am Sonntag» zitierten internen Papier statt umstrittener Steuersenkungen Zuschüsse und Fördergelder aufs Tapet.