Worum geht es? Die Zuger Regierung will die Bevölkerung mit weiteren Steuermassnahmen entlasten, wie es in einer Mitteilung heisst. Der Steuerfuss soll weiter sinken, die Abzüge für den Mittelstand sollen steigen, und auch Rentnerinnen und Rentner sollen mehr Geld abziehen können. Dies folgt auf eine Mitteilung von letzter Woche, dass der Kanton auch den grössten Teil der Spitalkosten übernehmen und so für tiefere Krankenkassenprämien sorgen will.
Was ist der Grund für die neuerliche Steuersenkung? Der Kanton Zug steht finanziell sehr gut da. In den letzten Jahren resultierten trotz tiefer Steuern wiederholt enorme Überschüsse – allein 2023 waren es 461 Millionen Franken. Auch in den kommenden drei bis vier Jahren rechnet die Finanzdirektion mit Überschüssen von mehreren hundert Millionen Franken. Deshalb brauche es die Massnahmen, so Finanzdirektor Heinz Tännler. «Regierung und Parlament ist es wichtig, dass wir nicht zu viel Geld auf Vorrat einnehmen», sagt Finanzdirektor Heinz Tännler. Die Zuger Staatskasse ist auch sonst gut gefüllt: Das Eigenkapital ist auf 2.35 Milliarden Franken angewachsen.
Wie stark sinken die Steuern? Für die Jahre 2026 bis 2029 will die Regierung den Kantonssteuerfuss um vier Prozentpunkte senken. Dies führt laut Berechnungen des Kantons zu Mindereinträgen von jährlich 56 Millionen Franken. Die Gemeinden seien davon nicht betroffen. Schon vor dieser Senkung führt Zug bezüglich tiefer Steuerbelastung viele Ranglisten an.
Was hat die Regierung sonst noch vor? Ab dem Jahr 2026 sollen gewisse Rentnerinnen und Rentner mehr Geld von den Steuern abziehen können. Für den Kanton resultieren dadurch jährliche Mindererträge von rund 2.6 Millionen Franken, für die Gemeinden 2 Millionen Franken. Schliesslich soll auch der untere Mittelstand mehr Abzüge geltend machen können – als Entlastung für die steigenden Krankenkassenprämien. «Diese sind vor allem für den Mittelstand eine Belastung», so Heinz Tännler.
Regierung und Parlament ist es wichtig, dass wir nicht zu viel Geld auf Vorrat einnehmen.
Neu sollen Abzüge zwischen 4600 und 13'800 Franken plus 1600 Franken pro Kind möglich sein. Aktuell sind es zwischen 3400 und 10'200 Franken zuzüglich 1100 Franken pro Kind. Dadurch entstehen dem Kanton pro Jahr Mindereinnahmen von 6.5 Millionen Franken, den Gemeinden 4.9 Millionen Franken.
Wie sieht es bei den Prämien aus? Bereits letzte Woche hat die Regierung mitgeteilt, dass sie der Bevölkerung bei den Krankenkassenprämien unter die Arme greifen will. Konkret will der Kanton für die Jahre 2026 und 2027 bei Spitalbehandlungen 99 Prozent der Fallkosten übernehmen. Die meisten anderen Kantone übernehmen 55 Prozent, was das Minimum ist. Zug erwartet, dass die Prämien dadurch um 18 Prozent sinken oder um durchschnittlich 700 Franken pro Person und Jahr.