- Im vergangenen Jahr sind der Schweizer LGBTIQ-Helpline 305 Fälle von Beschimpfungen oder Angriffen auf lesbische, schwule, bisexuelle, trans, intergeschlechtliche oder queere Personen gemeldet worden.
- Das sind mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr.
Der rasante Anstieg der Meldungen zeige, dass das deutlich LGBTIQ-feindlichere Klima in den Medien und der Politik reale Konsequenzen auf die Sicherheit solcher Menschen in der Schweiz habe.
Das teilten das Transgender Network Switzerland (TGNS), die Lesbenorganisation Schweiz (LOS) und die Schwulenorganisation Pink Cross mit. Die drei LGBTQ-Dachverbände betreiben die LGBTIQ-Helpline in der Schweiz. LGBTQ steht für lesbisch, schwul, bisexuell, transgender und queer.
Klar am meisten Meldungen aus Zürich
Seit 2016 erfasst die Helpline Meldungen von solchen «Hate Crimes» oder Hassdelikten, wie die drei Verbände schreiben. Damit soll das Ausmass der Gewalt und Diskriminierung sichtbar gemacht werden, weil laut den Verbänden in der Schweiz eine umfassende nationale Statistik fehlt.
2020 waren erst 61 Meldungen eingegangen, 2021 deren 92, im Jahr 2022 deren 134 und nun also deren 305. In knapp 70 der Fälle handelte es sich um erlebte oder beobachtete Beschimpfungen oder Beleidigungen. 64 Personen erlitten laut dem «Hate Crime Bericht» körperliche Gewalt.
Fast die Hälfte aller Meldungen Fälle stammt aus dem Kanton Zürich (131). Wie im Vorjahr folgen darauf der Kanton Bern mit 36 Fällen, der Kanton St. Gallen mit 27 Fällen, der Kanton Aargau mit 22 Fällen und der Kanton Waadt mit 14 Fällen. 15 Prozent der «Hassdelikte» wurden bei der Polizei angezeigt.