- Einige Pflanzenarten, die ursprünglich nicht in der Schweiz gewachsen sind, verbreiten sich hierzulande rasant und gefährden damit die heimische Biodiversität.
- Um dem Problem vorzubeugen, sind ab dem 1. September der Verkauf und die Verbreitung einiger invasiver Neophyten verboten.
- Ein prominentes Beispiel auf der neuen Liste der verbotenen Arten ist der Kirschlorbeer.
Mit seinen dicht wachsenden, faustgrossen Blättern ist er ein beliebter Sichtschutz, um Gärten abzuschirmen, auch weil er die Blätter im Winter nicht verliert. Doch der Kirschlorbeer verbreitet sich rasant und bis in die Wälder – dies durch Vögel, die seine Früchte fressen, wie Serge Buholzer, Spezialist für Neophyten bei der Forschungsanstalt Agroscope, erklärt.
Dort, wo wir vorbeugen können, sparen wir letztendlich viele Kosten für die Bekämpfung.
Und im Wald könnten sich dann mithin sehr dichte Bestände bilden, die für das Aufkommen von Jungbäumen hinderlich seien.
«Sie sind teilweise so schattenspendend, dass andere Arten verdrängt werden», sagt Buholzer weiter. Das wolle man verhindern, weswegen der Verkauf des Kirschlorbeers nun ab dem 1. September verboten ist. Pflanzen, die sich bereits in Gärten befinden, dürfen aber bleiben.
Nur wenige Arten sind wirklich ein Problem
Der Kirschlorbeer ist nur ein Beispiel von ein paar Dutzend Pflanzen, für die es neu Einschränkungen gibt. Darunter sind auch solche, die Schäden an Infrastrukturen oder in der Landwirtschaft anrichten oder die schlicht giftig für den Menschen sind. Daher machten die Verbote durchaus Sinn, so Buholzer. «Wir haben teilweise grosse und mittlere Probleme mit invasiven Pflanzen, aber auch mit Tieren. Und dort, wo wir vorbeugen können, sparen wir letztendlich viele Kosten für die Bekämpfung.»
Doch er betont auch: Die allermeisten fremden Pflanzen in unseren Gärten und in der Natur stellen kein Problem dar. Zudem verändere sich die Pflanzenwelt mit dem Klimawandel. Pflanzen, die heute noch als «gut» gelten, könnten laut Buholzer in 20 oder 40 Jahren anders betrachtet werden – und auch Pflanzen, die heute als schädlich gelten, werden in Zukunft womöglich anders angeschaut.
Für den Moment hat das Bundesamt für Umwelt erst einmal eine Auswahl an Pflanzen getroffen, deren Verbreitung gestoppt werden soll, weil sie hierzulande Schaden anrichten.