- Der Bundesrat schafft wegen des drohenden Gas- und Strommangels eine Kontaktstelle für die Kantone und die von Gegenmassnahmen betroffenen Wirtschaftssektoren.
- Zudem hat er den Krisenstab genehmigt, der bei Eintreten eines Mangels zum Einsatz käme.
- Vor den Medien in Bern informierte Wirtschaftsminister Guy Parmelin über die konkreten Pläne.
Die aktuelle Krisenorganisation werde durch eine zentrale Ansprechstelle, einen sogenannten Single Point of Contact, ergänzt, teilte Parmelin mit. Aufbauen und führen werde diese André Duvillard, der ehemalige Delegierte des Sicherheitsverbundes Schweiz.
Mit dem Krisenstab werde die bestehende Krisenorganisation ausgebaut, sagte Parmelin. Um einen «Stromgeneral», wie ihn die SVP gefordert hatte, handle es sich beim Posten von Duvillard nicht, wie der Bundesrat auf Journalistenfrage erklärte.
Wir müssen jetzt Strom sparen. Jede Kilowattstunde zählt.
Gleichzeitig machte Parmelin klar: «Wir sind heute nicht in einer Mangellage – und ich hoffe, dass diese auch nie eintritt.» Jedoch gelte es jetzt Strom zu sparen. «Jede Kilowattstunde zählt.» Derzeit gebe es aber keine Absicht, den Markt mit Vorgaben zum Energieverbrauch zu regulieren.
Die Coronakrise habe gezeigt, wie wichtig es sei, die verschiedenen Partner bereits vor endgültigen Entscheidungen mit einzubeziehen, begründete der Bundesrat die Anpassung der Krisenorganisation.
Die Kontaktstelle werde ab dem 10. Oktober Anfragen entgegennehmen. Bürgerinnen und Bürger sowie einzelne Unternehmen sollen sich den Angaben zufolge weiterhin an die entsprechende Hotline wenden. Diese ist unter der Telefonnummer 0800 005 005 erreichbar. Informationen können auch per E-Mail unter hotline@bwl.admin.ch eingeholt werden.
Zusammensetzung von Krisenstab klar
Weiter entschied der Bundesrat, wie der Krisenstab aussehen soll, der eingesetzt würde, falls es tatsächlich zu einem Mangel kommt. Der Stab wird laut Mitteilung aktiv, wenn der Markt nicht mehr eigenständig funktioniert und Verbote und Verwendungseinschränkungen notwendig werden.
Angehören sollen dem Krisenstab demnach unter anderem die Generalsekretäre aller Departemente sowie Werner Meier, der Delegierte für wirtschaftliche Landesversorgung.
Dazu stossen weiter Vertreter der Kantone und der Direktor des Bundesamts für Energie, Benoît Revaz. Eingebunden werden auch Duvillard, Swissgrid-Chef Yves Zumwald, die Eidgenössische Elektrizitätskommission (ElCom) und das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco).
Vertreten sein werden gemäss dem Plan unter anderen auch Carbura, die Schweizerische Pflichtlagerorganisation für flüssige Treib- und Brennstoffe sowie der Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen (VSE).