Aus allen Schengen-Staaten darf man bereits seit dem 15. Juni wieder in die Schweiz einreisen. Die EU-Staaten haben nun entschieden, dass ab heute Mittwoch auch Menschen aus 14 Nicht-Schengen-Staaten wieder in die EU einreisen dürfen. Der Bundesrat will parallel zur EU die Einreisebeschränkungen für ein gutes Dutzend Drittstaaten aufheben – aber erst per 20. Juli.
Er habe von der Empfehlungen des EU-Rates Kenntnis genommen, die Einreisebeschränkungen für 15 Staaten aufzuheben. Die Schweiz werde diesen Empfehlungen voraussichtlich folgen, sagt der Bundesrat an der Pressekonferenz von heute Mittwoch.
Die Länder
Zudem sollen die Beschränkungen für Serbien weiterhin gelten. Von der Liste der Risikoländer gestrichen werden sollen:
- Algerien
- Australien
- Kanada
- Georgien
- Japan
- Marokko
- Montenegro
- Neuseeland
- Ruanda
- Südkorea
- Thailand
- Tunesien
- Uruguay
- sowie die EU-Staaten ausserhalb des Schengen-Raums, also Bulgarien, Irland, Kroatien, Rumänien und Zypern.
- China soll ebenfalls von der Liste gestrichen werden, sofern die gleichen Regeln für Einreisende aus der Schweiz gelten.
Quarantäne bei Einreise
Der Bundesrat will auch der erneuten Einschleppung des Virus aus dem Ausland Einhalt gebieten: Ab Montag muss sich für zehn Tage in Quarantäne begeben, wer aus gewissen Gebieten in die Schweiz einreist. Das Bundesamt für Gesundheit führt eine entsprechende Liste, die regelmässig angepasst wird. Gesundheitsminister Alain Berset nannte Schweden und Serbien als mögliche Risikoländer.
Die betroffenen Personen müssen sich nach der Einreise bei den kantonalen Behörden melden. Die Flug- und Reisebusgesellschaften werden zudem angewiesen, kranke Passagiere nicht zu transportieren.
Die Liste mit den betroffenen Ländern soll laut Sommaruga monatlich angepasst werden. Damit hätten Reisende eine gewisse Planungssicherheit.
Neuinfektionen müssen im EU-Durchschnitt liegen
Für die EU ist für die Lockerung der Einreisebeschränkungen künftig vor allem die Zahl der Covid-19-Neuinfektionen der vergangenen 14 Tage massgebend. Zudem sollen unter anderem der Trend im gleichen Zeitraum sowie der Umgang des jeweiligen Staates mit der Pandemie eine Rolle spielen.
Damit aus einem Staat in die EU eingereist werden darf, muss die Zahl der Neuinfektionen innerhalb der vergangenen zwei Wochen pro 100'000 Einwohner «nahe an oder unter» dem EU-Durchschnitt liegen. Diese Regelung hat die EU in Kraft gesetzt. Diese Zahl liegt derzeit bei 16.
Der Trend neuer Fälle im gleichen Zeitraum soll zudem im Vergleich zu den vorherigen 14 Tagen «stabil oder abnehmend» sein. Beim Umgang der Staaten mit Covid-19 sollen ausserdem Massnahmen zur Kontaktverfolgung von Infizierten, die Zahl von Tests und Eindämmungsbemühungen eine wichtige Rolle spielen.