Muss ab Donnerstag, 17. Februar, kein Zertifikat mehr gezeigt werden beim Restaurant-Besuch? Braucht es auch kein Zertifikat mehr beim Eintritt ins Schwimmbad? Wenn es nach dem Sprecher der Berner Gesundheitsdirektion geht, dann ist das Zertifikat ab nächster Woche überall Geschichte. «Der Kanton Bern möchte möglichst rasch alle Lockerungsschritte durchführen», erklärt Gundekar Giebel. Allerdings möchte der Kanton Bern während drei bis vier Wochen in Innenräumen noch eine Maskenpflicht beibehalten.
Bundesrat mit zwei Varianten
In einer sogenannten Variante 1 hatte der Bundesrat letzte Woche vorgeschlagen, bereits am 17. Februar alle Schutzmassnahmen in einem Schritt aufzuheben.
In der Variante 2 sollen die Massnahmen schrittweise fallen. Die 2G-Plus-Regel soll zuerst in eine 2G-Regel umgewandelt werden. Erst in einem zweiten Schritt soll dann alles wegfallen.
Aufhebung in einem Schritt
Die meisten Kantone, die bis am frühen Dienstagabend dem Bundesrat geantwortet haben, machen sich für die Variante 1 stark. Allerdings wollen viele die Maskenpflicht in Spitälern oder auch im öffentlichen Verkehr beibehalten.
Aus der Zentralschweiz sprechen sich beispielsweise Uri und Schwyz dafür aus, dass im Zug und im Bus weiterhin eine Maskenpflicht gelten soll. Für die Beibehaltung dieser Massnahme im ÖV macht sich auch die Luzerner Regierung stark, wie sie am Mittwoch in einer Mitteilung schreibt. Aufgrund der «nach wie vor hohen Viruszirkulation und zum Schutz von besonders vulnerablen Bevölkerungsgruppen» solle hier die Maskentragpflicht «zumindest während einer Übergangsphase» bleiben.
Basel-Stadt und Jura jedoch sind gegen die Aufhebung aller Corona-Massnahmen in nur einem Schritt. Der jurassische Gesundheitsdirektor Jacques Gerber rät zur Vorsicht. «Wenn wir in Etappen vorgehen, sehen wir auch besser die Effekte, wie sich die Schritte auf die Spitäler auswirken», erklärt Gerber.
Gesundheitsdirektoren standen auf der Bremse
Noch letzte Woche riet die Gesundheitsdirektorenkonferenz der Kantone davon ab, die Massnahmen in einem Schritt aufzuheben. Doch die mehrheitlich bürgerlichen Kantonsregierungen sind deutlich optimistischer: Die Infektionszahlen scheinen nun einzubrechen. Deshalb sehen viele Kantone keinen Grund, die Lockerungsschritte zu etappieren.
Sollte sich der Abwärtstrend bei den Infektionen fortsetzen oder sogar noch beschleunigen, dürfte der Bundesrat nächste Woche einen sehr grossen Lockerungsschritt beschliessen. Vielleicht wird der Donnerstag, 17. Februar, so etwas wie der Schweizer «Freedom Day».