Sollte Markus Ritter nächste Woche in den Bundesrat gewählt werden, muss der Schweizer Bauernverband rasch eine geeignete Nachfolge finden. Der Verband hatte bereits verlauten lassen, er sei für alle Fälle gewappnet. Da Ritter ohnehin 2028 abtritt, habe man mit der Aufgleisung bereits begonnen. Inzwischen stehen auch die Kriterien fest, die Ritters Nachfolge erfüllen sollte.
Hauptsache Landwirt
Am Wichtigsten sei, dass die Person als Landwirt oder Landwirtin arbeitet – oder zumindest lange einen Hof geführt hat, heisst es beim Bauernverband auf Anfrage. Zudem sei es sehr wünschenswert, dass die Person Einsitz im nationalen Parlament hat. Dieses Kriterium erfüllt Anne Challandes beispielsweise nicht. Sie wäre sonst eine mögliche Anwärterin auf das Amt. Challandes ist Präsidentin des Schweizerischen Bäuerinnen- und Landfrauenverbands und Vizepräsidentin des Schweizer Bauernverbands. Falls Markus Ritter Bundesrat wird, übernimmt sie das Präsidium beim Bauernverband ad interim bis zur Ersatzwahl im November.
Wohl ein SVP-Nationalrat
Dann wäre eigentlich vorgesehen, dass sich SVP, FDP und Mitte an der Spitze des Bauernverbands abwechseln. Wird der Turnus eingehalten, wäre nun jemand von der FDP an der Reihe. Derzeit sitzt aber kein Landwirt für die FDP im Parlament. Die Chance ist damit gross, dass ein SVP-Nationalrat den Mitte-Mann Markus Ritter beerbt.
Diese Personen könnten Markus Ritter beerben
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Bild 1 von 9. Martin Hübscher. Der Zürcher SVP-Nationalrat hat den grossen Vorteil, dass er bereits in der Wirtschaftskommission des Nationalrats sitzt. Bildquelle: Keystone/ALESSANDRO DELLA VALLE.
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Bild 2 von 9. Hans Jörg Rüegsegger. Der Berner SVP-Nationalrat war über zehn Jahre lang Präsident des Berner Bauernverbands. Bildquelle: Keystone/ALESSANDRO DELLA VALLE.
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Bild 3 von 9. Ernst Wandfluh. Auch er ist 2023 für die Berner SVP in den Nationalrat gewählt worden. Bildquelle: Keystone/ALESSANDRO DELLA VALLE.
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Bild 4 von 9. Anne Challandes. Sie würde das Präsidium ad interim übernehmen. Sie ist zudem Vizepräsidentin des Bauernverbands, sitzt aber nicht im nationalen Parlament. Bildquelle: Keystone/PETER SCHNEIDER.
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Bild 5 von 9. Alois Huber. Er ist Vizepräsident des Bauernverbands und SVP-Nationalrat, ist aber bereits 62-jährig. Bildquelle: Keystone/ALESSANDRO DELLA VALLE.
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Bild 6 von 9. Martin Haab. Der Präsident des Zürcher Bauernverbands wurde 2023 für die SVP in den Nationalrat gewählt. Er ist aber ebenfalls schon 62-jährig. Bildquelle: Keystone/ALESSANDRO DELLA VALLE.
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Bild 7 von 9. Katja Riem. Sie scheint im landwirtschaftlichen Umfeld gut anzukommen. Die Berner SVP-Nationalrätin ist aber gerade mal 28-jährig. Bildquelle: Keystone/ALESSANDRO DELLA VALLE.
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Bild 8 von 9. Damien Humbert-Droz. Er ist im Präsidium des Bauernverbands und gehört der FDP an. Jedoch sitzt er nicht im nationalen Parlament. Bildquelle: Schweizer Bauernverband.
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Bild 9 von 9. Thomas Stettler. Er wäre ebenfalls ein Romand. Der Landwirt aus dem Kanton Jura sitzt seit 2023 für die SVP im Nationalrat. Bildquelle: Keystone/ALESSANDRO DELLA VALLE.
SVP-Nationalrat Alois Huber ist zwar Vizepräsident des Bauernverbands, geht aber mit 62 schon langsam auf das Pensionsalter zu. Ebenso Partei- und Ratskollege Martin Haab, der Präsident des Zürcher Bauernverbands ist. Öfter genannt wird der Name Martin Hübscher – der Zürcher wurde 2023 für die SVP in den Nationalrat gewählt und ist Milchproduzent. Er hat den grossen Vorteil, dass er in der Wirtschaftskommission sitzt, also in jener Kommission, in der Landwirtschaftspolitik gemacht wird. Diese Voraussetzungen könnten Martin Hübscher zum Favoriten machen.
Oder doch jemand aus Bern?
Mögliche Anwärter sind auch die Berner SVP-Nationalräte Hans Jörg Rüegsegger und Ernst Wandfluh. Rüegsegger war vor seiner Wahl in den Nationalrat über zehn Jahre lang Präsident des Berner Bauernverbands. Und dann ist da noch Katja Riem. Die SVP-Nationalrätin scheint bei der ländlichen Bevölkerung gut anzukommen: Bei einer Umfrage in der Zeitung «Schweizer Bauer» machte sie als potenzielle Ritter-Nachfolgerin die meisten Stimmen. Jedoch ist Katja Riem gerade mal 28-jährig.
Anspruch der Westschweiz
Die Romands dürften sich zudem für eine Kandidatur aus der Westschweiz starkmachen, denn mit Martin Rufer als Direktor steht bereits ein Deutschschweizer an der Spitze des Bauernverbands. Damien Humbert-Droz ist Teil des Präsidiums beim Schweizer Bauernverband und politisiert für die FDP. Er sitzt aber wiederum nicht im nationalen Parlament. Die Westschweizer könnten somit auch den jurassischen SVP-Nationalrat Thomas Stettler ins Spiel bringen.
Der Nachfolger oder die Nachfolgerin von Markus Ritter muss eine Reihe weiterer Kriterien erfüllen. Gemäss dem Bauernverband seien etwa gute Deutsch- und Französischkenntnisse wichtig, zudem sollte die Person mediengewandt sein. Sollte Markus Ritter nächste Woche in den Bundesrat gewählt werden, könnten bis im Juni Kandidaturen angemeldet werden. Gewählt würde dann an der Delegiertenversammlung im November.