Offiziell wird in der Stadt Zug über den «Bebauungsplan für das Geviert GIBZ» abgestimmt, aber eigentlich könnte die Frage auch heissen: Soll dort das geplante Hochhaus gebaut werden? Das rund 80 Meter hohe Hochhaus mit dem Namen Pi ist das Herzstück des Bebauungsplans – und eigentlicher Grund für die Abstimmung.
Die Stadtregierung und das Parlament unterstützen das Projekt, letzteres stellte sich an der Abstimmung im Rat einstimmig hinter den Bebauungsplan. Die Stadtzuger Bauchefin Eliane Birchmeier bezeichnete das Hochhaus Pi als «Pionierprojekt».
Gegen Wohnungsknappheit und hohe Mieten
In den Abstimmungsunterlagen wird ausgeführt, der Bau leiste «einen wichtigen Beitrag gegen die Wohnungsknappheit und hohen Mieten.» Hintergrund: Im Sommer 2023 wurde in Zug die Abstimmung «2000 Wohnungen für den Zuger Mittelstand» angenommen. Diese schreibt vor, dass mindestens 40 Prozent der neuen Wohnflächen im Verdichtungsgebiet preisgünstig sein müssen.
Von den geplanten 183 Wohnungen im Hochhaus Pi sollen 130 preisgünstig sein. Konkret: Die Mieten für eine 4.5-Zimmerwohnung sollen zwischen 2200 und 2500 Franken betragen. Frühestmöglicher Baustart ist im Jahr 2027.
Die Gegnerinnen und Gegner des Projekts indes hoffen, dass die Bauarbeiten gar nicht erst starten. Sie wollen das Hochhaus verhindern.
Zu teuer, zu hoch, zu massig
Angestossen wurde das Referendum von Bewohnerinnen und Bewohnern einer Liegenschaft auf dem betreffenden Areal. Sie wollen nicht, dass der Blockbau aus den 1960er-Jahren mit den 48 Wohnungen abgerissen wird. Sie sind der Meinung, dass die neuen Wohnungen «für uns normale Zuger viel zu teuer» sein werden, wie sie es in den Abstimmungsunterlagen formulieren.
Ausserdem engagiert sich ein Komitee mit dem Namen «Pi-Nie» gegen das Projekt. Das Hochhaus passe weder ins Stadt- noch ins Quartierbild, argumentiert das Komitee. Mit 80 Metern sei es viel zu hoch und unverhältnismässig breit und massig.