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Raver aus den 90ern tanzen an der Street Parade in Zürich
Aus Tagesschau vom 10.08.2024.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 53 Sekunden.

Motto «Prefer:Tolerance» Street Parade: Rund 920'000 Feiernde und 47 Festnahmen

  • Gemäss Organisatoren haben am Samstag rund 920'000 Personen in der Stadt Zürich an der 31. Street Parade teilgenommen.
  • Am Nachmittag fuhren 28 Love Mobiles um das Stadtzürcher Seebecken.
  • Insgesamt wurden 47 Personen festgenommen, 29 durch die Stadtpolizei und 18 durch die Kantonspolizei.
  • 729 Menschen mussten medizinisch versorgt werden. Zwei Personen wurden schwer verletzt.

Die Street Parade stand unter dem Motto «Prefer:Tolerance». Um 13 Uhr begann die rhythmische Musik auf sieben Bühnen entlang der Umzugsroute. Die grösste Bühne auf dem Sechseläutenplatz zog besonders viele Leute an, die Party war schon früh in vollem Gange. Um 14 Uhr fuhr dann das erste der 28 Love Mobiles am Utoquai los.

Die Stadtpolizei Zürich zeigte grosse Präsenz an der Street Parade. Sie verhaftete insgesamt 29 Personen, viele wegen Diebstahls und Verstössen gegen das Betäubungsmittelgesetz. Sechs alkoholisierte oder unter Drogen stehende Personen brachte die Polizei wegen Fremdgefährdung in die Ausnüchterungszelle. Die Kantonspolizei Zürich, die im Hauptbahnhof für die Sicherheit zuständig ist, meldete bis 18 Verhaftete. Es handelte sich in der Regel um Diebstähle oder Handel mit Betäubungsmittel.

Schlussbilanz der Polizei – 47 Festnahmen

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Wie in den vergangenen Jahren häuften sich am Abend und in der Nacht Meldungen wegen Streitereien und Auseinandersetzungen, wie die Stadtpolizei Zürich mitteilt. Auch dieses Jahr seien mehrheitlich Diebstahlanzeigen erstattet worden. Unter anderem seien bei einem 34-jährigen Rumänen über 30 Mobiltelefone sichergestellt worden.

Kurz vor 20:30 Uhr kam es laut Mitteilung an der Genferstrasse zu einer Auseinandersetzung zwischen einem 38-jährigen Schweizer, zwei Jugendlichen und einem jungen Erwachsenen. Im Verlauf dieses Streits sei einer der Jugendlichen mit einer Stichwaffe verletzt worden. Die Kantonspolizei Zürich und die Staatsanwaltschaft nahmen Ermittlungen auf.

Kurz nach Mitternacht sei am Utoquai ein 21-jähriger Mann von mehreren Personen angegriffen und am Kopf verletzt worden. Die Sanität von Schutz & Rettung Zürich brachte ihn ins Spital.

Betäubungsmittelfahnder stellten in Zusammenhang mit der Street Parade 150 Portionen Ecstasy, 45 Portionen MDMA, 4 Gramm Amphetamin und rund 250 Gramm Kokain sicher, wie es weiter heisst. Auch wegen eines Sexualdelikts seien Ermittlungen aufgenommen worden.

Die Wasserschutzpolizistinnen hätten mehrere Tauchgänge durchgeführt, weil Schwimmer als vermisst gemeldet worden seien. Alle Vermisstmeldungen seien revoziert worden.

Zudem habe es zwölf Verzeigungen wegen Lärms, illegalen Alkoholverkäufen, Zollvergehen sowie vereinzelten Verstössen gegen das Gastgewerbegesetz gegeben. Und 18 Personen seien in die Zürcher Ausnüchterungs- und Betreuungsstelle eingeliefert worden. Auch Drohnen führten dieses Jahr zu Polizeieinsätzen.

Auffallend waren auch die Strassensperren auf den Zugangsstrassen. Diese sollen Anschläge mit Autos oder Lastwagen verhindern.

Fehlbare Bootsführer weggeschickt

Gegen 15 Uhr war der Andrang laut Stadtpolizei so gross, dass mehrere Bereiche entlang der Umzugsroute durch Personen­lenkungs­massnahmen entlastet werden mussten.

Rund um die Quaibrücke wies die Polizei mehrere Schwimmerinnen und Schwimmer aus dem Zürichsee und der Limmat. Auch einige Bootsführer, die sich bei der Quaibrücke nicht an die Verkehrsvorschriften hielten, wurden weggeschickt.

53 Personen hospitalisiert

Schutz und Rettung Zürich hat an der Street Parade 729 medizinische Behandlungen durchgeführt, was einer Zunahme gegenüber dem Vorjahr entspricht (2023: 615). Wie in der Vergangenheit liessen sich die meisten Behandlungen auf Schnitt- und Schürfwunden zurückführen (230). Vier Personen wurden schwer verletzt – warum, ist nicht bekannt. Insgesamt mussten 53 Personen ins Spital.

520 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Schutz und Rettung standen während der Street Parade im Einsatz.

Seitens Veranstaltern sind wir hochzufrieden.
Autor: Stephan Epli Medienverantwortlicher Street Parade

Das strahlend schöne Wetter hat sehr viele Menschen angezogen. Gemäss den Organisatoren nahmen wie schon im vergangenen Jahr rund 920'000 Menschen an der weltweit grössten Technoparty teil. «Seitens Veranstaltern sind wir hochzufrieden. Bei perfekten Wetterverhältnissen sind so viele Leute nach Zürich gepilgert und haben Lebensfreude pur auf den Strassen zelebriert», sagt Stephan Epli, der Medienverantwortliche der Street Parade, gegenüber SRF.

Abgesehen von der coronabedingten Pause wurde die Street Parade seit 1992 jedes Jahr durchgeführt. Bei der ersten Ausgabe waren noch rund 2000 Technofans dabei.

Kampf gegen Abfallberge

Um die anfallenden Abfallberge zu verkleinern, wird seit 2023 an den offiziellen Verpflegungsständen ein Depot für PET-Flaschen und Getränkedosen verlangt. Auf Glasflaschen wird wegen der Verletzungsgefahr verzichtet. Auch die Besucherinnen und Besucher werden aufgefordert, keine Glasflaschen mitzubringen.

Voller Mülleimer mit Müll auf dem Boden daneben.
Legende: Auch dieses Jahr häuft sich an der Street Parade der Müll an. Keystone/EPA/CHRISTIAN BEUTLER

Alles in allem zogen die Organisatorinnen und Organisatoren ein positives Fazit: Der Mega-Rave sei friedlich verlaufen. Nach dem Umzug und der Musik in der Stadt verlagert sich das Geschehen traditionellerweise in die Tanz-Clubs der Stadt.

Audio
Aus dem Archiv: So entstand die Technokultur in der Schweiz
aus Zeitblende vom 10.08.2024. Bild: ZVG.
abspielen. Laufzeit 29 Minuten 10 Sekunden.

SRF 4 News, 10.08.2024, 14:00 Uhr ; 

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