Nach den Bundesratswahlen geht es mit dem neugewählten Beat Jans und den im Amt Bestätigten nun an die Departementsverteilung. Durch den Rücktritt von SP-Bundesrat Alain Berset ist mit dem Eidgenössischen Departement des Innern ein wichtiges Departement frei geworden, das unter anderem Krankenkassen, AHV und Renten unter sich hat.
Für den neuen Vorsitzenden oder die neue Vorsitzende des EDI dürfte es ein Blitzstart werden. Bereits am kommenden 3. März stimmt das Stimmvolk über die Initiative für eine 13. AHV-Rente sowie die Renteninitiative ab.
Bürgerliche im Bundesrat hätten Erfahrung
Bei den bürgerlichen Bundesräten gäbe es durchaus Erfahrung in diesem Bereich. Guy Parmelin, Ignazio Cassis, Albert Rösti und Karin Keller-Sutter sassen alle in der zuständigen Parlamentskommission. Trotzdem ist ein Wechsel unwahrscheinlich.
Albert Rösti hat vor einem Jahr das Uvek übernommen, wo wichtige Dossiers wie Strassen, Wolf oder Atomkraft besprochen werden. SVP-Kollege Guy Parmelin hat bereits einmal das Departement gewechselt. Karin Keller-Sutter hat ebenfalls vor einem Jahr ins einflussreiche Finanzdepartement gewechselt. Hier wird das Interesse wahrscheinlich klein sein.
Kein Wechsel bei FDP und Mitte erwartet
Auch der andere FDP-Bundesrat, Ignazio Cassis, der aktuell dem Aussendepartement vorsteht, wird wohl nicht wechseln. So sagt FDP-Präsident Thierry Burkart: «Ich vermute, dass von unserer Seite her kein Wechsel stattfinden wird.»
Einen Wechsel wird es wohl auch bei Viola Amherd nicht geben, denn die Mitte-Bundesrätin hätte schon vor einem Jahr wechseln können, hat es aber nicht getan. Elisabeth Baume-Schneider, die Parteikollegin des neuen Bundesrates Beat Jans, hat erst vor einem Jahr das Justizdepartement übernommen.
Jans will sich vorbereiten
Bleibt also der neugewählte Beat Jans. «Ich bin bereit für alle Departemente», sagte er nach seiner Wahl. Und weil im Innendepartement schon bald wichtige Abstimmungen anstehen, will er sich vorbereiten: «Ich weiss, was ich in den Weihnachtsferien tun werde.»
Die Frage am Schluss ist wohl: Will die bürgerliche Mehrheit einem SP-Bundesrat das wichtige Innendepartement überlassen? Wer von den Bürgerlichen würde es ansonsten übernehmen? Geringe Ambitionen auf einen Departementswechsel bei den Bürgerlichen machen es somit wahrscheinlich, dass Beat Jans das Innendepartement erhält.