- Die Schweiz will Verletzte aus der Ukraine aufnehmen.
- Das hat das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) bekannt gegeben, nachdem Kiew ein Gesuch gestellt hatte.
- Als Erstes könnten 155 kranke Kinder in die Schweiz geflogen werden.
Das EDA will verletzte Personen aus der Ukraine aufnehmen. Als Erstes könnten 155 Kinder in schlechtem Gesundheitszustand in die Schweiz geflogen werden.
Der Entscheid kommt nach einem tagelangen Hin und Her. Am Montag war bekannt geworden, dass die Schweiz auf eine internationale Anfrage nicht reagiert hatte. Am Dienstag dann tauchten Dokumente der Nato auf, die zeigten, dass die Ukraine bei den Transporten die Entscheidungshoheit darüber gehabt hätte, wer in die Schweiz geflogen werden soll. Mögliche Soldatentransporte hätten wohl gegen die Schweizer Neutralität verstossen.
Gestern meldete sich nun die ukrainische Botschaft mit einem Gesuch beim EDA. Dabei wurden von ukrainischer Seite Garantien abgegeben. So heisst es darin: «Die ukrainische Seite garantiert, dass das Militär nicht zu einer solchen medizinischen Versorgung zugelassen wird, womit die Schweizer Neutralität nicht infrage gestellt wird.»
Die ukrainische Seite garantiert, dass die Schweizer Neutralität nicht infrage gestellt wird.
Beim EDA sieht man nun ganz andere Vorzeichen als noch zu Wochenbeginn. «Damit haben wir nun eine ganz andere Ausgangslage», erklärt Johannes Matyassy, stellvetretender Staatssekretär des Departements gegenüber der «Tagesschau». Denn: Nun würden nur noch zivile Personen eingeflogen werden – und nicht, wie befürchtet, Soldaten.
Konkret heisst dies: Es könnten nun doch verletzte Personen aus der Ukraine in die Schweiz geflogen werden. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) muss noch sein Einverständnis zu den Verletztentransporten geben.