- Der Auftritt einer Russin mit Z-Symbol beim Festumzug des Eidgenössischen Schwing- und Älplerfests (Esaf) in Pratteln BL hat Konsequenzen.
- Das Erziehungsdepartement beendet die Zusammenarbeit mit dem Verein «Russkij Basel», wie der Basler Erziehungsdirektor Conradin Cramer am Mittwoch im Grossen Rat sagte.
Die Frau mit dem Z-Symbol an der Tracht ist Mitglied des Vereins «Russkij Basel», der momentan in den Kantonen Basel-Stadt und Baselland die Kurse für «heimatliche Sprache und Kultur» (HSK) ausrichtet. Dabei werden Primarschülerinnen und Primarschüler in der russischen Sprache unterrichtet. Mit Verfügung von gestern Dienstag habe er dem Verein «Russkij Basel» die Bewilligung zur Erteilung von HSK-Kursen auf Beginn der Herbstferien entzogen, sagte Cramer in einer Interpellationsantwort im Parlament.
Das Basler Erziehungsdepartement hatte bereits letzten Donnerstag bekannt gegeben, die Zusammenarbeit beenden zu wollen. Der definitive Entscheid wurde aber für diese Woche angekündigt, da der Verein noch angehört werden musste.
«Neutraler Unterricht nicht gewährt»
«Der Verein bietet aufgrund der in den letzten Wochen bekanntgewordenen Sachverhalten und insbesondere aufgrund der bekanntgewordenen Aktivitäten einer für den HSK-Unterricht zuständigen Lehrperson keine Gewähr mehr für einen politisch neutralen Unterricht und die Anerkennung unserer Grundrechte und Grundwerte», sagte Cramer weiter. Im Frühling 2022 hatte gemäss Cramer eine kantonale Aufsichtsperson den HSK-Unterricht des Vereins besucht und dabei keine Anzeichen politischer Beeinflussung festgestellt.
Der Auftritt der Russin mit Z-Symbol am 26. August beim Festumzug des Esaf hatte für Empörung gesorgt. Das Z steht für die Unterstützung des Angriffskrieges auf die Ukraine. Der ukrainische Botschafter in der Schweiz hatte deshalb einen offenbar geplanten Besuch am Esaf abgesagt.