Zu seinen Beweggründen: Für den Mitte-Bundesratskandidaten Martin Pfister ist es «reizvoll und motivierend», dass das neue Bundesratsmitglied wahrscheinlich das Verteidigungsdepartement übernehmen wird. Das sagte er bei seiner Vorstellung vor den Medien in Baar ZG. Er fühle sich derzeit in Kasernen noch heimischer als im Bundeshaus, sagte Pfister. Im Fall seiner Wahl in den Bundesrat und an die Spitze des Verteidigungsdepartements würde er zuerst mit Sorgfalt analysieren, welche Aufgaben es im VBS anzupacken gälte. Auf die Frage, wie er sich von Bundesratskandidat Markus Ritter unterscheidet, antwortete er: «Mit meiner Persönlichkeit und meiner Erfahrung».
Zu seiner möglichen Rolle im Bundesrat: Im Bundesrat würde er sich für eine Balance zwischen wirtschaftlich starkem und sozialem Staat einsetzen. Im Kanton Zug sei das bei der Gesundheit der Fall: Der ganzen Bevölkerung stehe eine Gesundheitsversorgung mit hoher Qualität zu tiefen Prämien zur Verfügung. Pfister ist derzeit Gesundheitsvorsteher im Kanton Zug. Auf sieben Jahre wolle er sich schon verpflichten, sagte er zu seiner Bundesratskandidatur. «Man muss sich committen für eine gewisse Zeit.» Würde nach ein, zwei Jahren ein anderes Departement frei, wäre es nicht sinnvoll, zu wechseln, sagte Pfister. Eine Perspektive von zwei Legislaturen verpflichte dazu, langfristig zu denken und Verantwortung zu übernehmen. Mühe bekundete Pfister mit Blöcken in der Regierung. Eine Regierung müsse integrierend sein und die Meinungen aller ihrer Mitglieder ernst nehmen. «Es wäre mein grosses Ziel, dass die Kollegialregierung funktioniert.»
Zur EU: Pfister bekannte sich zu einer liberalen Wirtschaftspolitik ebenso wie für bilaterale Beziehungen zur EU. Die EU sei für die Schweiz für die Sicherheit und die Wirtschaft wichtig. «Die Dinge sollten unter Nachbarn geregelt werden.»
Zum Armeebudget: Pfister sprach sich für eine rasche Aufstockung des Armeebudgets aus. «Die Armee hat nach langer Zeit der Friedensdividende einen hohen Bedarf, ihre Verteidigungsfähigkeit wieder herzustellen.» Dabei müsse aber die Balance gefunden werden zwischen Bedürfnissen der Armee und des ausgeglichenen Staatshaushaltes. «Ich plädiere dafür, der Armee möglichst schnell mehr Mittel zu geben und die Armee dorthin zu führen, wo sie hin muss.» Die Armee sei zu wenig ausgerüstet, da gebe es Nachholbedarf.
Zur Zusammenarbeit mit der Nato: In den Augen von Pfister ist die Zusammenarbeit mit dem Verteidigungsbündnis Nato für die Schweiz absolut notwendig. Er begründete dies mit der Sicherheit in Europa. Eine Nato-Mitgliedschaft sei kein Ziel, betonte der Zuger Regierungsrat. Aber es gelte, die Möglichkeiten zur Zusammenarbeit und zum Training mit der Nato zu nutzen. «Die Nato ist für die Sicherheit in Europa absolut nötig.»