- Am 21. Mai dürfte der Walliser Nationalrat Philipp Matthias Bregy neuer Chef der Mitte-Fraktion werden.
- Dies, nachdem ein letzter potenzieller Gegenkandidat abgesagt hat.
Philipp Matthias Bregy war der Erste, der Mitte April via Medien seine Kandidatur für die Nachfolge von Andrea Gmür lancierte, die nach nur einem Jahr an der Spitze der Mitte-Fraktion überraschend das Handtuch geworfen hatte. Und Bregy wird auch der einzige Kandidierende bleiben.
Nicht, dass es mir an Interesse gemangelt hätte. Aber die Zeit fehlt.
Denn der Zürcher Nationalrat Philipp Kutter, der sich als letzter noch eine Gegenkandidatur überlegt hatte, gibt gegenüber Radio SRF bekannt, dass er darauf verzichtet habe. «Nicht, dass es mir an Interesse gemangelt hätte. Ich finde die Funktion sehr spannend, ich durfte sie auch schon mehr als zehn Jahre im Kanton Zürich ausüben. Aber die Zeit fehlt.» Sein 50-Prozent-Pensum als Stadtpräsident von Wädenswil lasse eine gleichzeitige Leitung der Mitte-Fraktion nicht zu, begründet Kutter.
Damit steht fest: Bregy ist einziger Kandidat fürs Fraktionspräsidium. Denn bis zum Ablauf der Anmeldefrist seien keine weiteren Kandidaturen eingegangen, bestätigt der Leiter der parteiinternen Findungskommission, Nationalrat Marco Romano. Und die Kommission werde auch nicht aktiv weitere Kandidaten suchen.
Mit Bregy führe man nun eine Anhörung durch. Am 21. Mai, im Rahmen der ordentlichen Fraktionssitzung, finde dann die Wahl statt, erläutert Romano das weitere Vorgehen.
Ohnehin ist in einem solchen Prozess immer das Amt und der Prozess zum Amt weit wichtiger als die Person.
Auf die Frage, ob die fehlende Konkurrenz für ihn Vorteil oder Nachteil sei, antwortet der mit grosser Wahrscheinlichkeit künftige Präsident der Mitte-Fraktion, dass es noch die Anhörung abzuwarten gelte: «Aus diesem Grunde möchte ich mich dazu nicht weiter äussern.»
Bregy ist in Bundesbern ein wahrer Senkrechtstarter. Erst seit zwei Jahren sitzt der 42-jährige Rechtsanwalt aus Brig im Wallis im Nationalrat. Innerhalb der Mitte-Fraktion ist Bregy ein klarer Vertreter des konservativen Flügels.