- Die SP-Fraktion legt der Bundesversammlung ein Zweierticket mit Eva Herzog und Elisabeth Baume-Schneider für die Nachfolge von Bundesrätin Simonetta Sommaruga vor.
- Dies gab SP-Fraktionspräsident Roger Nordmann am Samstagnachmittag bekannt.
- Zur Auswahl stand auch die Berner Regierungsrätin Evi Allemann.
Das sind die beiden SP-Bundesratskandidatinnen
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Bild 1 von 10Legende: Jetzt ist es offiziell: Hier erscheinen die beiden SP-Bundesratskandidatinnen Eva Herzog (links) und Elisabeth Baume-Schneider nach ihrer Nomination zum Pressetermin in Bern. KEYSTONE/Peter Schneider
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Bild 2 von 10Legende: Baume-Schneider und Herzog – hier mit SP-Fraktionspräsident Roger Nordmann – verfügen beide über eine solide politische Erfahrung. KEYSTONE/Peter Schneider
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Bild 3 von 10Legende: Die Erfolgsspur führte Eva Herzog Ende 2019 in den Ständerat. Archiv/KEYSTONE/Georgios Kefalas
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Bild 4 von 10Legende: 2004 hatte sie den Sprung in den Basler Regierungsrat geschafft. Dort übernahm sie das gewichtige Finanzdepartement. 2008, 2012 und 2016 belegte sie mit jeweils wachsendem Vorsprung immer den Spitzenplatz bei den Regierungsratswahlen. Archiv/KEYSTONE/Georgios Kefalas
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Bild 5 von 10Legende: 2001 war sie in den Basler Grossen Rat gewählt worden, 2004 präsidierte sie die dortige SP-Fraktion. Das Bild zeigt Herzog 2004 mit Guy Morin von den Grünen bei ihrer Wahl in den Basler Regierungsrat. Archiv/KEYSTONE/Markus Stuecklin
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Bild 6 von 10Legende: Ein Dämpfer in der steilen Karriere ergab sich vor zwölf Jahren. Herzog (links im Bild) landete im Rennen um die Nachfolge von SP-Bundesrat Moritz Leuenberger abgeschlagen auf den letzten Plätzen. Gewählt wurde Simonetta Sommaruga (rechts), um deren Nachfolge sie sich nun bewirbt. Archiv/KEYSTONE/Walter Bieri
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Bild 7 von 10Legende: Auch SP-Vizepräsidentin Elisabeth Baume-Schneider – hier beim Pressetermin nach ihrer Nomination – hat eine solide Politkarriere vorzuweisen. KEYSTONE/Peter Schneider
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Bild 8 von 10Legende: Die Jurassierin ist zweisprachig und sieht sich als Brückenbauerin zwischen den Landessprachen. Im Ständerat ist sie ebenfalls seit 2019 und präsidiert dort die Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie. Archiv/KEYSTONE/Anthony Anex
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Bild 9 von 10Legende: Während dreier Amtszeiten hatte Baume-Schneider bis 2015 als jurassische Regierungsrätin das Departement für Bildung, Kultur und Sport geleitet. Hier lauscht sie 2004 einer Debatte in Delsberg. Archiv/KEYSTONE/Monika Flueckiger
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Bild 10 von 10Legende: Das Bild vom 10. November 2002 zeigt die neu gewählte Regierungsrätin mit ihren Kollegen. Davor sass Baume-Schneider von 1995 bis 2002 im jurassischen Kantonsparlament. Archiv/KEYSTONE/BIST/Stringer
Die beiden offiziellen SP-Bundesratskandidatinnen heissen Eva Herzog und Elisabeth Baume-Schneider. Die Fraktion hat sich am Samstag für ein Zweierticket mit den Ständerätinnen aus Basel-Stadt und Jura entschieden. Beide erhielten im dritten Wahlgang das absolute Mehr.
Dabei fielen 24 Stimmen auf Herzog, und Baume-Schneider wurde mit 23 Voten gewählt. Die Berner Regierungsrätin Evi Allemann erhielt 14 Stimmen, wie Fraktionspräsident Roger Nordmann bekannt gab.
Die Schweiz würde mit drei Westschweizer Bundesrätinnen und -räten nicht untergehen.
«Die Schweiz würde mit drei Westschweizer Bundesrätinnen und Bundesräten nicht untergehen», stellte Nordmann zur Nomination der französischsprachigen Kandidatin Elisabeth Baume-Schneider fest. Denn gemäss Verfassung gehe es nicht um ein mathematisches Vertretungsverhältnis, sondern um ein allgemeines Gleichgewicht zwischen den Regionen über eine gewisse Zeit. Ausserdem habe der Kanton Jura noch nie eine Bundesrätin gestellt.
Herzog: «Tolle Atmosphäre»
Herzog und Baume-Schneider dankten der unterlegenen Mitkandidatin Evi Allemann. Die Basler Ständerätin Herzog zeigte sich zugleich stolz über ihre Nominierung. Dank ihrer beiden Mitkonkurrentinnen seien die Hearings in einer «tollen Atmosphäre» verlaufen. Sie sehe nun dem weiteren mit Spannung entgegen.
Ihre jurassische Ratskollegin Baume-Schneider würdigte die ausgeschiedene Allemann als engagierte junge Frau. Ihre eigene Karriere gehe nun in eine neue Etappe. Sie halte die Farben der SP als einer humanitären Partei für die Diversität der Schweiz hoch und freue sich von Herzen über ihre Kandidatur. SP-Co-Präsidentin Mattea Meyer erklärte, mit dem SP-Ticket seien nun sicher drei Frauen im Bundesrat vertreten.
Herzog in der Favoritinnen-Rolle
Als Kronfavoritin für die vereinigte Bundesversammlung gilt Eva Herzog. Die 60-Jährige gehört dem liberalen Flügel der SP an und ist damit vor allem für die bürgerliche Mehrheit im National- und Ständerat eine valable Option. Als Vertreterin eines Stadtkantons und einer starken Wirtschaft bringt Herzog gute Argumente für ein Amt im Bundesrat mit. Nur Aussenseiter-Chancen werden dagegen Elisabeth Baume-Schneider (58) eingeräumt.
Die SP-Fraktion war vor einer Woche mit dem Votum für ein Zweierticket dem Vorschlag der Parteileitung gefolgt. Bereits zuvor waren die Wogen inner- und ausserhalb der SP hochgegangen. Der Zürcher Ständerat Daniel Jositsch, der Interesse an einer Kandidatur angemeldet hatte, musste verzichten.