- In der Schweizer Wirtschaft haben die Arbeitsausfälle wegen psychischer Erkrankungen ein Rekordhoch erreicht.
- Die Zunahme beträgt zwischen 15 und 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Die Zunahme bestätigte Andreas Heimer von der Firma PK Rück gegenüber der «NZZ am Sonntag». Seine Auswertung, die auf eine Zunahme von 20 Prozent kommt, basiert auf Daten von rund 250'000 Angestellten aus 6000 Unternehmen.
Es dürfte sich dabei nicht um einen Nachholeffekt nach der Covid-Pandemie handeln, so Heimer. Er gehe von einem strukturellen Trend aus. Die erfassten Fälle seien zudem gravierend. Im Schnitt sei ein betroffener Arbeitnehmer oder eine betroffene Arbeitnehmerin elf Monate abwesend.
Heimer warnt auch vor einer neuen Welle, die auf die Invalidenversicherung zukomme: «Viele der Betroffenen werden für längere Zeit nicht ins Arbeitsleben zurückkehren können oder gar für immer ausscheiden.» Bereits im letzten Jahr nahm die Zahl der Neurentner in der IV um 16 Prozent zu. Jeder zweite Fall ist dabei psychisch bedingt.
Neuartige Beschwerden belasten auch die Krankenkassen
Dabei stünden auch immer neue Krankheitsbilder im Vordergrund, zum Beispiel posttraumatische Belastungs- und Anpassungsstörungen.
Die Krankenkasse Swica gilt als grösster Anbieter von Taggeldversicherungen – und bestätigt gegenüber der «NZZ am Sonntag» den Trend. Demnach sind die Fallzahlen im Bereich psychiatrische Erkrankungen in diesem Jahr um 15 Prozent gestiegen. Der Kostenanstieg sei dabei noch höher.