- Wenn heute die ersten Lockerungsmassnahmen in der Coronakrise greifen, könnte es in den Städten zu Verkehrsbeeinträchtigungen kommen.
- Vor diesem Hintergrund appellieren Experten, so lange als möglich noch im Homeoffice zu bleiben.
- Und auch das Tragen von Schutzmasken wird empfohlen.
Ab heute kehrt das Leben in die teils stillen und leeren Städte zurück. Trotzdem bleibt die Euphorie bei den Stadtoberen gedämpft.
Für die Direktorin des Schweizerischen Städteverbandes, Renate Amstutz, ist nämlich klar: «Wir haben ab heute die Situation, dass die Menschen, die unterwegs sind, wegen der Aufforderung, dass sie Distanz wahren müssen, um neue Infektionen zu verhindern, sehr viel mehr Platz brauchen.»
Im Homeoffice bleiben, wenn es möglich ist
Das bedeute mehr Dichte-Stress, mehr Unsicherheit, ja, es drohe ein Verkehrschaos. «Wir rufen deshalb ganz klar dazu auf, dass die Menschen möglichst dort, wo es überall geht, noch im Homeoffice bleiben. So dass man diese Lockerungsmassnahmen ganz langsam umsetzen kann.»
Auch wenn ab heute die Züge mit wenigen Ausnahmen wieder im gewohnten Takt verkehren, empfiehlt die SBB, Stosszeiten nach wie vor zu meiden. Bei den Reisenden setze man auf Eigenverantwortung und Solidarität sagt SBB-Sprecher Martin Meier: «Vor allem empfehlen wir dringend Hygienmasken zu tragen, wenn der Abstand von zwei Metern nicht eingehalten werden kann.»
Zugpersonalverband fordert Maskenpflicht
Andreas Menet, langjähriger SBB-Zugbegleiter und Präsident des Zugpersonalverbandes ist skeptisch, ob das mit der Freiwilligkeit klappt. Er hätte deshalb ein Maskenobligatorium während der Stosszeiten begrüsst: «Einerseits, dass man die Ausbreitung des Virus wirklich eindämmen kann. Und auf der anderen Seite natürlich auch als Schutz gegenüber dem Kontrollpersonal.»
Wie viele ab dieser Woche wirklich wieder regelmässig Zug fahren, wird sich weisen. Noch letzte Woche waren die meisten Züge kaum zur Hälfte belegt.
Zunehmende Staus auf den Strassen
Ganz anders das Bild auf der Strasse. Die Staus hätten wieder deutlich zugenommen, heisst es auf Anfrage beim Verkehrsinformationsdienst Viasuisse. Und für diese Woche ist eine weitere Zunahme zu erwarten.
Der Verkehrsclub TCS propagiert das Auto denn auch geradezu als sicherstes Fortbewegungsmittel in der Coronakrise.
Renate Amstutz vom Städteverband warnt jedoch: «Wenn jetzt plötzlich alle die Menschen, die sonst den öffentlichen Verkehr nutzen, mit dem Auto in die Zentren fahren – dann wird aus dem heutigen Homeoffice ein ‹No Office›.» Der Verkehr in den Städten würde dann nach ihrer Meinung zusammenbrechen.