Welche Art von Operationen ist am häufigsten? Am häufigsten werden sogenannte Mastektomien durchgeführt, also die Entfernung der weiblichen Brust. Zwischen 2019 und 2022 ist die Anzahl dieser Eingriffe von 80 pro Jahr auf 221 gestiegen. In dieser Statistik eingerechnet sind nur Mastektomien im Zusammenhang mit einer Geschlechtsanpassung – ausgenommen sind etwa Brustentfernungen aufgrund von Brustkrebs. Die gestiegene Anzahl Mastektomien im Zusammenhang mit einer Geschlechtsanpassung erklärt somit auch den Anstieg insgesamt bei den geschlechtsanpassenden Operationen.
Wie haben sich die Zahlen bei anderen Operationen zur Geschlechtsanpassung entwickelt? Bei Operationen zur Geschlechtsanpassung im Genitalbereich gab es keinen vergleichbaren Anstieg. Lediglich die Zahl der sogenannten Vaginoplastiken, also eine Geschlechtsoperation von Mann zu Frau, ist im Jahr 2022 leicht angestiegen. 70 solche Operationen sind 2022 in der Schweiz durchgeführt worden. Im Genitalbereich halten sich Operationen von Frau zu Mann, sogenannte Phalloplastiken, auf einem tiefen Niveau. Im Jahr 2022 sind schweizweit 33 solche Operationen durchgeführt worden.
In welchem Alter werden die Operationen in der Regel durchgeführt? Bei der Geschlechtsanpassung von Frau zu Mann, wo etwa die Mastektomie dazugehört, liegt das Durchschnittsalter bei 27 Jahren. 54 Prozent der Personen waren zwischen 15 und 24 Jahre alt. Bei den Geschlechtsanpassungen von Mann zu Frau waren die Patienten im Durchschnitt 34 Jahre alt. Das Durchschnittsalter blieb zwischen 2019 und 2022 stabil. Von den Personen, die sich im Jahr 2022 einer Mastektomie unterzogen, waren 24 minderjährig.
Wie lange dauert eine Hospitalisierung bei geschlechtsanpassenden Operationen? Bei Brustentfernungen dauerte eine Hospitalisierung im Jahr 2022 im Schnitt 2.7 Tage. Länger dauern die Spitalaufenthalte bei Vaginoplastiken und Phalloplastiken. Bei Vaginoplastiken dauern Spitalaufenthalte im Schnitt 9.6 Tage, bei Phalloplastiken 13.1 Tage.