- Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) weitet seine Testkriterien für Covid-19 aus: Neu soll viel mehr getestet werden.
- Das BAG will, dass alle Personen mit Symptomen einer akuten Atemwegserkrankung mit oder ohne Fieber, mit Muskelschmerzen oder Geruchs- oder Geschmacksverlust auf Covid-19 getestet werden.
- Ausserdem sollen Kantonsärzte auch bei asymptomatischen Personen in Spitälern, Alters- und Pflegeheimen Tests anordnen können, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen.
Bisher wurden Covid-19-Tests nur bei Personen empfohlen, die neben den erwähnten Symptomen auch mindestens eine der folgenden Kriterien erfüllten: Sie befanden sich bereits im Spital, gehörten einer besonders gefährdeten Gruppe an (älter als 65 Jahre, Bluthochdruck, Diabetes, Herz-Kreislauferkrankung, chronische Atemwegserkrankung, Krebs) oder gehörten zum Gesundheitspersonal und standen zwischen zwei und 15 Minuten in Kontakt mit Patienten.
Seit dem teilweisen Stillstand des öffentlichen Lebens Mitte März nimmt die Anzahl der wöchentlichen Tests stetig ab, wie Daten des BAG zeigen, die SRF vorliegen. In der Woche, in der der Bundesrat die einschneidenden Massnahmen ausgerufen hatte, wurden 50'000 Tests durchgeführt. Drei Wochen später waren es nicht einmal mehr 30'000 Tests.
Die neuen Massnahmen seien Teil einer neuen Teststrategie während der schrittweisen Öffnung ab dem 27. April, schreibt das BAG auf seiner Webseite. Denn dabei bestehe die Gefahr, dass die Fallzahlen wieder anstiegen.
Schnelltests und serologische Tests nicht empfohlen
Um die Übertragungsketten besser kontrollieren zu können, müssten deshalb die Fallerkennungs- sowie die Isolations- und Quarantänemassnahmen in den Kantonen verstärkt werden. Am Vortag hatte das BAG die Beteiligung an der Entwicklung einer Contact-Tracing-App bekannt gegeben. Diese soll die Identifizierung von Kontakten bestätigter Fälle erleichtern.
Von Schnelltests und serologischen Tests rät das BAG weiterhin ab. Für die Diagnose von Covid-19 sei nur der sogenannte PCR-Test verlässlich. Dabei werden von medizinischem Fachpersonal Proben aus den oberen oder unteren Atemwegen entnommen.