- Eine neue künstliche Intelligenz kann illegale Preisabsprachen aufdecken.
- Das von der Universität Freiburg (Unifr) und der Wettbewerbskommission (Weko) entwickelte Programm zeigte in Tests eine Erfolgsquote von über 90 Prozent.
- Der Algorithmus bietet Behörden nun Unterstützung bei der Erkennung und Bekämpfung illegaler Absprachen in öffentlichen Ausschreibungen.
Die Forscher trainierten dafür ein auf künstlicher Intelligenz basierendes Programm mit historischen Daten, die sowohl Ausschreibungen mit nachgewiesenen Preisabsprachen als auch Ausschreibungen ohne Absprachen enthalten.
Preisabsprachen würden oft bestimmte Muster oder Anomalien in den angebotenen Preisen hinterlassen, wie die Unifr in der Mitteilung erklärte. Ein Unternehmen würde beispielsweise eine Ausschreibung gewinnen, wenn seine Preisofferte erheblich tiefer sei als jene der «Konkurrenz». Durch den Lernprozess mit den Daten aus «nachweislich abgesprochenen» Beispielen erkennt die künstliche Intelligenz diese Muster und kann zwischen Absprachen und normalem Wettbewerb unterscheiden.
Die Methode identifizierte in ersten Tests 19 von 20 Unternehmen korrekt als Kartellmitglieder oder Wettbewerber, wie die im Fachblatt «International Journal of Industrial Organization» veröffentlichten Resultate zeigen.