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Niederschlagsreicher Winter Die Grundwasserspeicher sind gefüllt – der Sommer kann kommen

Die Pegel sind auf normalem oder überdurchschnittlichem Niveau. Die Ausgangslage scheint gut für den Sommer.

Darum geht es: Im Winter und Frühling ist in der Schweiz viel Niederschlag gefallen. Das ist gut für die Grundwasserspiegel in der Schweiz – die Wasserspeicher sind gut gefüllt. Man könne deshalb zuversichtlich in den Sommer schauen, sagt Manfred Stähli. Er ist Leiter Gebirgshydrologie und Massenbewegung an der Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL).

Blick in die Grundwasserfassung.
Legende: 80 Prozent des Trinkwassers in der Schweiz stammt aus Grundwasser. Im Bild: Die Grundwasserfassung der Stadt Zürich. Keystone/Gaëtan Bally

Speicher aufgefüllt: Im Sommer 2023 gab es einige heisse und sehr trockene Wetterphasen. Doch seit dem Herbst fiel in der Schweiz dann überdurchschnittlich viel Niederschlag. Deshalb kam es letzten Spätsommer – anders als in manchen früheren Jahren – nicht zu Problemen mit sinkenden Grundwasserspiegeln in der Schweiz. Das Grundwasser ist essenziell: 80 Prozent des Trinkwassers in der Schweiz wird aus diesen Untergrund-Speichern bezogen. Auch zur Bewässerung in der Landwirtschaft wird zuweilen das Grundwasser angezapft.

Grundwasser in der Schweiz

Jahreszeiten-Rhythmus: Grundsätzlich verhält es sich so, dass die Grundwasserspeicher im Zuge von Niederschlägen im Winterhalbjahr aufgefüllt werden. Denn dann ist die Oberflächenverdunstung gering, das Wasser kann in tiefere Bodenschichten abfliessen. Während des Sommers dagegen sinken die Grundwasserpegel tendenziell, weil ein grosser Teil des Regens den Oberflächenboden zwar befeuchtet, aber bei hohen Temperaturen auch wieder verdunstet. Und je länger und heisser die Trockenphasen sind, umso stärker trocknet der Boden aus.

Derzeit mache ich mir mit Blick auf den Sommer keine Sorgen.
Autor: Manfred Stähli Leiter Gebirgshydrologie und Massenbewegung am WSL

Boden-Unterschiede: Je nach Bodenbeschaffenheit fliesst der Regen ziemlich direkt ins Grundwasser. Das ist etwa in den kalkhaltigen Karstgebieten so (vor allem im Jura und in den Voralpen), wo das Regenwasser durch das poröse Gestein rasch in die Tiefe abfliesst – und weniger über Flüsse an der Oberfläche abtransportiert wird. «Im Mittelland dagegen wird das Grundwasser nicht direkt durch fallenden Regen aufgefüllt. Hier dauert es Wochen oder Monate, bis das Oberflächenwasser im Grundwasser landet», sagt Stähli.

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Gewappnet für Sommer: Derzeit sind die Grundwasserspiegel in der ganzen Schweiz auf normalem Niveau, mancherorts sogar im hohen Bereich. Entsprechend sei man gut aufgestellt, auch wenn es im Sommer heisse und trockene Wetterphasen geben sollte, so der Hydrologe Stähli: «Derzeit mache ich mir keine Sorgen.» Kommt hinzu, dass in den höheren Lagen in den Alpen noch viel Schnee liegt, was betreffend der Wasserversorgung den Sommer über auch für die Alp-Bewirtschaftung eine gute Ausgangslage bedeutet.

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SRF 4 News aktuell, 11.6.2024, 07:20 Uhr ; 

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