Das Votum des Parlaments gegen die Sicherheiten des Bundes für die CS-Übernahme hat keine praktischen Auswirkungen. Trotzdem hätte es Marcel Rohner, Präsident der Schweizerischen Bankiervereinigung, begrüsst, wenn auch das Parlament die Rettungsaktion des Bundesrates unterstützt hätte.
So bleibt die Unsicherheit auf vielen Seiten gross. Der Reputationsschaden dürfe ebenfalls nicht unterschätzt werden, denn der Knackpunkt liegt laut Rohner darin: «Vertrauen verliert man sehr schnell und man muss sehr lange arbeiten, bis man es wieder zurückgewinnt.»
Das ist ein schwerwiegendes Ereignis, das für die Reputation des Finanzplatzes problematisch ist.
Für Rohner ist klar, dass sehr viel Verärgerung und Wut besteht. Die Bankiervereinigung teilt und versteht diese, denn: «Wenn eine solch traditionsreiche und grosse Institution wegfällt, ist das ein schwerwiegendes Ereignis, das für die Reputation des Finanzplatzes problematisch ist.»
Zuverlässiges und seriöses Arbeiten ist gefragt
Um die Reputation wiederherzustellen, müssen die Schweizer Banken jetzt sehr zuverlässig und seriös geschäften. Rohner hält gleichzeitig fest, dass die überwiegende Zahl der Bankangestellten gute Arbeit leiste. Es sei sehr bedauerlich, dass viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nun die Leidtragenden seien und sich um den Arbeitsplatz sorgen müssten.
Michael von Felten, Präsident des Schweizerischen Bankenpersonalverbandes, beschäftigt selbstverständlich die Arbeitsplatzsicherheit. Hier hätte das Parlament immerhin psychologische Rückendeckung geleistet: «Alle Parteien haben klargemacht, dass die Mitarbeitenden hier in der Schweiz für dieses Debakel nicht verantwortlich sind.»
In dieser Zeit wäre es wichtig, dass man den Leuten Sicherheit gibt.
Aktuell gibt es noch viele Fragen rund um den Arbeitsmarkt und das konkrete Vorgehen beim Prozess der Fusion. Laut von Felten steht man da noch am Anfang und der Bankenpersonalverband nimmt jetzt die Führungsgremien der Bank in die Pflicht: «In dieser Zeit wäre es wichtig, dass man den Leuten Sicherheit gibt. Unsere Forderung ist ein Kündigungsstopp von beiden Banken, bis klar ist, was passiert.»
Ob ein solcher Kündigungsstopp bis beispielsweise Ende Jahr wirklich realisierbar ist, muss sich noch weisen. Denn auch nach der ausserordentlichen Parlamentssession hat sich die Ungewissheit in der Bankenbranche nicht gelegt.