- Seit knapp zwei Wochen gilt die Quarantäne-Regel für Einreisende aus 29 Corona-Risikoländern.
- Melden sich die betroffenen Menschen aber auch wirklich? Hunderte haben es bereits getan, zeigen erste Zahlen aus einigen Kantonen.
- Zum Beispiel im Kanton Zürich: Hier haben sich bis jetzt 600 Personen gemeldet, die aus einem Risikoland eingereist sind. In Bern sind es 220.
- Doch die Zahlen sind mit Vorsicht zu geniessen. Die Dunkelziffer dürfte hoch sein.
Viele Einreisende haben sich in den letzten Tagen vorbildlich bei den Behörden gemeldet. Das zeuge von viel Selbstdisziplin, sagt Gundekar Giebel von der Gesundheitsdirektion in Bern: «Wir sind eigentlich überrascht, weil die Ferienzeit ja erst begonnen hat. Wir erwarten also noch einen höheren Ansturm, respektive eine höhere Anzahl Leute, die sich in Quarantäne begeben. Wir sind jetzt zufrieden.»
In den Kantonen Genf, Waadt, Basel-Stadt, Thurgau und Graubünden sitzen aktuell insgesamt knapp 900 Einreisende ihre Quarantäne ab. Hunderte haben sich also bereits gemeldet.
«Viele verhalten sich verantwortlich»
Diese Zahl sei erfreulich, schreibt das Bundesamt für Gesundheit (BAG) auf Anfrage: «Sie zeigt, dass sich viele verantwortlich verhalten. Die Zahl zeigt aber auch, dass viele sich nicht melden und sich wohl nicht in Quarantäne begeben.»
Tatsächlich landeten alleine gestern in Zürich, Genf und Basel 16 Flugzeuge aus Risikoländern. Rechnet man sehr vorsichtig, reisten also nur schon auf dem Luftweg an einem Tag mindestens 1000 Personen aus Risikoländern ein.
Stichprobenartige Kontrollen sinnvoll
Einige von ihnen dürften zwar auch weitergereist sein. Aber da hätten sich sicher längst nicht alle gemeldet, sagt der Basler Kantonsarzt Thomas Steffen – wohl auch, weil die neue Regel so schnell eingeführt worden sei. «Das muss sich einerseits einspielen. Andererseits denke ich, braucht es dann auch das Signal, dass zumindest stichprobenweise Kontrollen stattfinden. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass das die Werte durchaus nochmal verbessern kann.»
Seit längerem fordern die Kantone daher die Passagierlisten von Fluggesellschaften oder Busunternehmen. Der Bund klärt derzeit, ob das möglich ist – denn offen sind auch die Fragen des Datenschutzes.