Zum Inhalt springen

Raketen, Böller und Co. Neue Debatte zu Feuerwerksverbot nach Unfällen und Verletzten

An Silvester ist in der Schweiz und Deutschland viel Feuerwerk verballert worden. Dabei kam es zu Unfällen. Bald steht nun eine Volksabstimmung über ein Verbot von lautem Feuerwerk an.

Debatte um Feuerwerk lanciert: An Silvester gab es nicht nur Party, Champagner und Lachsbrötchen, sondern auch Verletzte. In Deutschland starben gar Menschen wegen Feuerwerk. Nun läuft wieder eine Debatte über ein mögliches Verbot.

Unfälle und Verletzungen: Auch dieses Jahr wurden zahlreiche Menschen durch Feuerwerkskörper verletzt, so gab es beispielsweise Verletzte in Saas Fee VS, als ein Feuerwerkskörper in einer Menschenmenge explodierte. Vier Personen wurden verletzt, eine 14-Jährige wurde mit schweren Verbrennungen ins Spital gebracht. Im Kanton St. Gallen hat sich ein 36-jähriger Mann mit Feuerwerk den linken Unterarm weggesprengt. Laut der Suva passieren etwa ein Drittel der Feuerwerksunfälle am Jahresende. Rund zwei Drittel der Unfallopfer sind männlich.

Böller-Tote in Deutschland: Mindestens fünf Männer starben in Deutschland beim Hantieren mit Pyrotechnik. Etliche weitere Menschen wurden teils lebensbedrohlich verletzt. Schwere Schäden entstanden durch sogenannte Kugelbomben. Nun gibt es eine Debatte darüber, wie der Import solcher verbotener Feuerwerkskörper besser kontrolliert werden kann.

Mehrere Raketen liegen in einer Kartonschachtel.
Legende: Wer darf wo Feuerwerke zünden? Dazu ist eine nationale Initiative hängig. KEYSTONE/URS FLUEELER

Verschiedene Kategorien: Feuerwerk wird in der Schweiz in vier Kategorien eingeteilt: F1-F4. Feuerwerkskörper der Kategorien F1, F2 und F3, wie zum Beispiel Vulkane, Raketen oder Feuerwerksbatterien, können ohne Bewilligung in der Schweiz gekauft werden. Die Kugelbomben, welche in Deutschland für Aufregung sorgen, gehören zur Kategorie F4. Wer diese erwerben oder verwenden will, braucht eine spezielle Ausbildung. Die Schweizerische Koordinationsstelle Feuerwerk sagt, ihr sei dank dieser Regelung keine missbräuchliche Verwendung dieser Kategorie F4-Feuerwerk in der Schweiz bekannt.

Unterschiedliche Handhabungen: Je nach Kanton, je nach Gemeinde sind die Regelungen für Feuerwerk anders. So gibt es zum Beispiel in Zürich, Bern oder Genf Zonen mit strikten Regelungen. Ein generelles Verbot gibt es laut der Aargauer Zeitung selten, in Davos GR gibt es aber eines seit 2020. Später sind Arosa GR und St. Moritz GR dazugekommen. Ein striktes Verbot für Knallkörper an Silvester gilt auch in Liestal BL.

Die Initiative: Beim Bund ist eine Volksinitiative hängig, die laute Feuerwerke für Privatpersonen verbieten will. So soll der Verkauf und die Verwendung verboten sein. Die Initiative wird von verschiedenen Tierschutzorganisationen unterstützt. So zum Beispiel vom Schweizer Tierschutz, der Stiftung Vier Pfoten oder der Stiftung für das Tier im Recht. Der Bundesrat lehnt die Initiative ab, Kantone und Gemeinden hätten schon genug Möglichkeiten, Feuerwerke zu verbieten. Das Parlament muss sich erst noch dazu äussern.

Anmerkung der Redaktion

Box aufklappen Box zuklappen

Die beschriebene Volksinitiative peilt explizit ein Verbot von lautem Feuerwerk an. Wir haben dies im Artikel präzisiert.

SRF 4 News, 2.1.2025, 17:30 Uhr

Meistgelesene Artikel