- Sechs Männer sind nach einem Überfall auf einen Geldtransporter bei Nyon (VD) 2017 zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden.
- Drei der Angeklagten sind flüchtig und wurden in Abwesenheit verurteilt.
- Bei ihrer Verhaftung wurden Geld, Edelsteine und Gold im Wert von über 40 Millionen Franken sichergestellt.
Im Mai 2017 hatten die sechs Männer auf der A1 zwischen Genf und Lausanne einen Geldtransporter überfallen. Nun hat sie ein Gericht in Lyon (F) zu unbedingten Gefängnisstrafen zwischen sieben und 20 Jahren verurteilt. Drei Angeklagte wurden in Abwesenheit verurteilt, weil sie seit einem Jahr flüchtig sind.
Diebesgut in Millionenhöhe
Die sechs Männer sind zwischen 39 und 54 Jahren alt. Mehrheitlich stammen sie aus Vorstädten von Lyon. Beim Überfall hatten sich die Täter als Polizisten ausgegeben. Sie bedrohten die Geldkuriere mit Sturmgewehren, sperrten sie in den Kofferraum von zwei Autos und fuhren mit ihnen über die Grenze nach Frankreich. Dort zwangen sie einen der Kuriere, den Geldtransporter zu öffnen.
Wenige Stunden nach der Tat wurden die Männer in einer Villa in Hochsavoyen festgenommen. Die Behörden hatten sie zu diesem Zeitpunkt bereits seit neun Monaten observiert. Die Täter waren im Besitz von Banknoten in verschiedenen Währungen, vier Goldbarren und mehreren tausend Edelsteinen im Gesamtwert von mehr als 40 Millionen Franken.
Schärfere Sicherheitsregeln wirken
In den Jahren 2017 bis 2019 kam es zu einer ganzen Reihe von Überfällen auf Geld- und Wertsachentransporte im Kanton Waadt. Andere Banden aus dem Grossraum Lyon verübten ähnliche Überfälle in den Waadtländer Gemeinden Le Mont-sur-Lausanne, Daillens, La Sarraz und Chavornay.
Daraufhin verschärfte die Waadtländer Regierung die Regeln für Geldtransporte. Die Überfallserie, für die Banden aus dem Grossraum Lyon verantwortlich gemacht wurden, endete. Nach den Raubüberfällen wurden den Verdächtigen in Frankreich der Prozess gemacht. Gerichte im Kanton Waadt verurteilten bislang wegen der Überfälle in Le Mont-sur-Lausanne und Chavornay drei Personen, zwei Genfer sowie einen algerischen Staatsangehörigen.