- Martin Sellner gilt als einflussreicher Vordenker der rechtsextremen «Identitären Bewegung».
- Der Österreicher ist für eine Veranstaltung in die Schweiz gereist. In Tegerfelden (AG) ist darum die Kantonspolizei eingeschritten.
- Sie hat den umstrittenen Redner angehalten, einen längeren Auftritt verhindert und ihn aus dem Kanton weggewiesen.
Wie die Kantonspolizei Aargau gegenüber SRF bestätigt, wurden die Personalien Sellners aufgenommen und eine Wegweisung ausgesprochen – zur Gewährung der öffentlichen Sicherheit. Gleichzeitig konnte eine Anreise von politischen Gegnern durch die Polizei verhindert werden.
Gemäss einer Mediensprecherin hatte der Inhaber des Veranstaltungsortes den Organisatoren im Verlauf des Samstags eine Nutzung untersagt. Dieser Aufforderung wurde nicht Folge geleistet. Daraufhin kontaktierte der Mann die Kantonspolizei. Die Veranstaltung wurde nach wenigen Minuten aufgelöst. Beim Einsatz wurde niemand verletzt.
Vor Ort traf die Polizei auf rund 100 Personen – es waren auch politische Gegner Sellners in Tegerfelden. Auf Anfrage gab die Aargauer Kantonspolizei der Nachrichtenagentur Keystone-SDA bekannt, sie habe derzeit keine Hinweise auf strafbare Handlungen.
Affäre um «Geheimtreffen» mit der AFD
Gegen den geplanten Vortrag hatte sich bereits im Vorfeld Widerstand geregt. Laut der «NZZ» forderte die Kantonspolizei Zürich vom Bund, Sellner mit einer Einreisesperre zu belegen, da ursprünglich von einem Auftritt im Kanton Zürich ausgegangen wurde. Für Einreisesperren ist das Bundesamt für Polizei Fedpol zuständig. Ob es Sellner mit einer solchen belegt hat, ist laut «NZZ» nicht bekannt.
Im November soll Martin Sellner an einem Treffen im deutschen Potsdam vor Mitgliedern der Parteien AfD und CDU die Massenausschaffung von Ausländerinnen und Ausländern propagiert haben. Dieses Treffen kam durch die Arbeit eines Recherchenetzwerks im Januar an die Öffentlichkeit. Die Veranstaltung im Kanton Aargau hatte laut den Recherchen der «NZZ» ebenfalls die Migration zum Thema.